Leopoldina, acatech und Akademieunion greifen ein

E-Wende: Wissenschaftsakademien stellen Masterplan auf – 200 Millionen für Speicherforschung vom BMBF

Die nationalen Akademien Leopoldina, acatech und die Union der Länderakademien werden eine Roadmap für die Energiewende erstellen –  Titel der Initiative: „Energiesysteme der Zukunft“. In einem Grußwort zum Tageskongress „Die Energiewende – wohin?“ der Deutschen Gesellschaft der Naturforscher und Ärzte am 12.10.2012 in Berlin kündigte Karl Eugen Huthmacher, Abteilungsleiter „Zukunftsvorsorge – Forschung für Grundlagen und Nachhaltigkeit“ im Bundesministerium für Bildung und Forschung, die neue Initiative an.

Niemand zweifle mehr daran, dass die Energiewende die größte Herausforderung neben der Eurokrise darstelle, vor der Deutschland zurzeit stehe, so Huthmacher. Ob sie gelinge, sei „noch längst nicht ausgemacht“. Aber Deutschland sei in der Lage, „einen solchen außerordentlichen Veränderungsprozess zu stemmen. Im Ausland wird uns immer wieder gesagt, wenn nicht Deutschland, wer sonst sollte einen solchen Umstellungsprozess meistern.“

Die Energiewende sei aber auch eine der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zukunftschancen. Über die großen, ambitionierten Ziele des Energiekonzeptes bestehe weitgehend Konsens:

  • Bis 2050 sollen erneuerbare Energien 80 Prozent des Stromverbrauchs decken.
  • Der Primärenergieverbrauch soll im Vergleich zu 2008 um 50 Prozent sinken.
  • Zugleich soll der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase bis 2050 um 80 bis 95 Prozent im Vergleich zu 1990 gesenkt werden.

Aber die Energiewende sei ein Prozess, der sich über die nächsten Jahrzehnte erstrecke: „Wenn man das bei Wissenschaftlern sagt, wissen die meisten, was das heißt: ein Auf und Ab, Zweifel und Erfolgserlebnisse, Veränderung, Anpassung und viel Geduld.“  Huthmacher: „Wer erwartet hätte, dass sich ein solcher Umbauprozess ohne Rückschläge und Probleme vollziehen würde, wäre mehr als blauäugig.“  Es werde daher „immer wieder nach dem einen Masterplan gerufen, der als Roadmap für den Prozess dienen soll.“ Allerdings werde das durch die vielen verschiedenen Akteure und Ebenen nicht leicht. Wir bräuchten eine „intelligente Mischung aus Lenkung und Eigeninitiative“.