Kemfert: Strompreisbremse „kein großer Wurf“

Wirtschaftsprofessorin hält Pläne wirkungslos

Die Reform des EEG ist auf irgendwann nach der Bundestagswahl vertagt. Energie für normale Haushalte dürfte mit den diskutierten Maßnahmen ohnehin kaum billiger werden, saget Energieexpertin Claudia Kemfert am 22.03.2013 der „Passauer Neuen Presse“. Die geplanten Maßnahmen der Bundesregierung gegen steigende Strompreise seien unzureichend.

„Ein großer Wurf ist das nicht, weil die Pläne der Bundesregierung nicht an den eigentlichen Ursachen ansetzen“, so die  DIW-Energieexpertin. Die EEG-Umlage auf den Strompreis werde mit den vorgeschlagenen Maßnahmen kaum sinken,  „kurzfristig eine Entlastung von 0,5 Cent je Kilowattstunde; das entspricht monatlich einem Euro weniger für einen Vier-Personen-Haushalt“, rechnete die Energieexpertin am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) vor.

Die EEG-Umlage sei auch deshalb so hoch, weil der Emissionshandel nicht funktioniere und das den Börsenstrompreis drücke. „Hier müsste eingegriffen werden: Je höher der Preis für CO2-Zertifikate, desto höher wäre auch der Börsenpreis“, forderte Kemfert. Es könne „nicht sein, dass die Energiewende dauernd als Sündenbock für exorbitante Strompreiserhöhungen herhalten“ müsse.