Elektrolumineszenz-Untersuchungen an PV-Modulen

Blogartikel des pvBuero Blog
Auch im Freien gute Ergebnisse

„Zwei Jahre ist es nun fast her, dass wir zum ersten Mal selbst Elektrolumineszenz-Aufnahmen von PV-Modulen gemacht haben, ohne die Module vorher aus den Anlagen auszubauen“, schreibt Matthias Diehl vom photovoltaik-buero in seinem Blog. Während damals unter Fachleuten noch die Überzeugung vorgeherrscht habe, man könne diese Untersuchungen nur bei absoluter Dunkelheit in einem Labor durchführen, hatte Diehl bereits in ersten Versuchen gezeigt, dass es sehr wohl auch möglich war, aussagekräftige Aufnahmen im Freien zu machen. Hier gibt er einen Überblick, wie sich die Untersuchungsmethode inzwischen entwickelt hat.

„Nach der Fertigstellung unseres Spezialnetzteils pvServe zur Rückbestromung von Solargeneratoren lag es nahe, neben der Rückstrom-Thermographie auch einmal nachts aktiv zu werden und Elektrolumineszenz-Aufnahmen (EL) zu machen“, so Diehl.  Standard EL-Kameras arbeiten mit speziellen InGaAs (Indium Gallium Arsenid) Sensoren, deren Empfindlichkeit optimal zu der Emission von kristallinen Solarzellen bei etwa 1100nm passt. Leider sind diese Kameras in erster Linie für den industriellen Einsatz,  zur festen Installation in Zellfertigungen oder bei Modulherstellern konzipiert. Schwierige Voraussetzung; Will man solche Kameras mit aufs Dach nehmen, muss immer ein Notebook mit dabei sein, da die Kameras nicht über ein Display verfügen – hinzu kommt noch der exorbitant hohe Preis dieser Kameras  von mehr als 15.000.- €.

Die Lösung brachte eine Idee, von der Diehl bereits einige Jahre vorher gehört hatte: Der Umbau einer handelsüblichen digitalen Spiegelreflex-Kamera. Diese Kameras haben zwar einen Sensor, der eigentlich für das sichtbare Spektrum der elektromagnetischen Strahlung ausgelegt ist, aber mit einer kleinen Modifikation erhält man auch im nahen Infrarotbereich noch eine gute Empfindlichkeit. Kombiniert man diese Kamera dann noch mit einem speziell für den Nah-Infrarotbereich geeigneten, lichtstarken Objektiv, hat man eine vergleichsweise günstige EL-Kamera zur Untersuchung von PV-Anlagen. Einziger kleiner Nachteil gegenüber der teureren Variante ist die Notwendigkeit eines Stativs bei der Aufnahme, da einige Sekunden belichtet werden muss.

Diehl weiter: „Nachdem das erste Jahr in dem wir EL-Untersuchungen durchgeführt haben in erster Linie dem praktischen Erproben der Technik gedient hat, hat sich die Elektrolumineszenz inzwischen zu einem festen und immer öfter genutzten Baustein unserer Fehleranalyse an PV-Anlagen gemausert.“

Möchte man – etwa nach einem Hagelschlag – überprüfen, ob noch alle Solarzellen auf dem Dach intakt sind, ist die Elektrolumineszenz-Uuntersuchung die erste Wahl. Auch der immer häufiger auftretende PID-Effekt (Potenzial-induzierte Degradation) kann mit der EL-Methode sicher diagnostiziert werden. Das Service-Netzteil pvServe kann außerdem dazu verwendet werden, den Effekt (zumindest teilweise) wieder rückgägig zu machen. Eine eher banal erscheinende aber dennoch öfter nachgefragte Dienstleistung: die exakte Lage der Modulstränge ausfindig machen, wenn die Dokumentation der Solarstromanlage fehlt.

Das Rüsselsheimer photovoltaik-buero bietet neben den EL-Untersuchungen für interessierte Solarteure und Gutachter inzwischen Komplettsets – bestehend aus dem pvServe und einem EL-Kameraset samt sämtlichem Zubehör an.

->Quelle und Bilder: photovoltaikbuero.de