Mit Flugdrachen Strom erzeugen

Ausgezeichnet mit Brandenburgischem Innovations-Preis Zukunftstechnologien – Crowdfunding-Modell

Windenergie in unerreichten Höhen zu ernten, ist Ziel eines Berliner Windenergie-Unternehmens namens EnerKite. Eine Drachen-Windkraftanlage erzeugt nach eigener Aussage „konkurrenzlos preiswerten Öko-Strom“. Mit den EnerKite-Drachen könnten Landwirte, mittelständische Betriebe und Kommunen ihren Strombedarf zukünftig unabhängig von Subventionen decken.

Darüber hinaus könnten diese unter anderem vom BMWi geförderten portablen Windkraftanlagen Katastrophengebiete und schwer zugängliche Regionen kostengünstig und nachhaltig mit sauberem Strom versorgen. Sie stellten eine wirtschaftlichere Alternative zu Windrädern, Kohle und Diesel dar.

Bereits seit 2012 arbeite eine Demonstrationsanlage im Erprobungsbetrieb und habe schon hunderte Betriebsstunden absolviert. Sie habe mehrfach in öffentlichen Flugvorführungen ihre Zuverlässigkeit unter Beweis gestellt und sei an sechs Standorten in drei Ländern zu Gast gewesen.

Zwei Phasen: Arbeitsphase und Rückholphase

EnerKites arbeiten in zwei Phasen. In der Arbeitsphase fliegt der Flügel bei maximaler Seilkraft quer zum Wind. Das Seil wird herausgelassen und treibt eine Generatorwinde an. In der Rückholphase gleitet der Flügel schnellstmöglich
zum Ausgangspunkt zurück. Hier schliesst sich der Zyklus. In der langen Arbeitsphase ist die Kraft etwa zehnmal so groß wie in der kurzen Rückholphase. Somit liefert jeder Zyklus einen positven Energiebeitrag. Die autonome Steuerung regelt dabei den zyklischen Ablauf, begrenzt die Lastspitzen und passt den Flugpfad optimal den sich ändernden Windbedingungen an.

Anders als bei klassischen Windenergieanlagen wird die elektrische Energie am Boden gewandelt. Vom Boden aus erfolgt auch die Steuerung des Flügels, wie alle Betriebsmanöver vollautomatisch und autonom.

Neue Materialien und intelligente Steuerungstechnologien ermöglichen den Zugang zu starken und stetigen Höhenwinden. EnerKite-Flugwindkraftanlagen holen die Energie dort ab, wo sie fast unerschöpflich vorhanden ist. So können EnerKites 90 % der Zeit Strom erzeugen und eine hohe Verfügbarkeit der Nennleistung sicherstellen. Erforderliche Zwischenspeicher fallen kleiner aus. In Kombination mit geeigneten Speichern ist die gesicherte regenerative Stromversorgung ohne massiven Netzausbau möglich.

Auch ohne Einspeisevergütung wirtschaftlich Windenergie wandeln und nutzbar machen

Die Auslastung von Enerkites steigt gegenüber konventionellen Windrädern mit 100 m Nabenhöhe und Nennwindgeschwindigkeit von 12 m/s. Megawatt-EnerKites werden an geeigneten Standorten bei netzparitären Gestehungskosten, d. h. auch ohne Einspeisevergütung, wirtschaftlich Windenergie wandeln und nutzbar machen. Bisher unerschlossene Standorte, z. B. im windschwachen Binnenland, in schwierigem Gelände oder bei großen Meerestiefen werden nun wirtschaftlicher nutzbar.

Für die Umsetzung und Produktreifung der vielversprechenden und wegweisenden Entwicklung im Bereich Neuer Energien, bietet EnerKite Unternehmensbeteiligungen an. Im Rahmen eines Crowd-Investment-Projektes kann jeder Gewinnbeteiligungen ab € 100 erwerben. Das Geld wird benötigt, um den letzten Schritt zur Produktreife zu ermöglichen, z.B. die bereits entwickelte automatische Start- und Landetechnik herzustellen.

EnerKíte ist ein Windenergie-Unternehmen mit Hauptsitz in Kleinmachnow und Betriebsstätten in Berlin, Zeuthen und Pritzwalk. EnerKíte ist Träger des Innovationspreises der Zukunftstechnologietage 2014. Das Unternehmen entstand 2010 als Spin-off der Technischen Universität Berlin. Das neunköpfige Team um Geschäftsführer Dr. Alexander Bormann entwickelt, produziert und vermarktet automatisierte, portable Flugwindkraftanlagen.