Musk will Speicher-Welt verändern

Tesla steigt ins Batteriegeschäft ein

„Elon Musk ist verrückt“, schreiben die SZ-Autoren M. Huber und J. Schmiedern aus Los Angeles über den südafrika-stämmigen Erfinder von PayPal, Solarcity und Tesla. Das sei „keine Beleidigung“, denn Musk wisse das und teile es der Welt auch ständig mit. Am 30.04.2015 präsentierte der Tausendsassa vor Journalisten in Los Angeles sein neues Batteriesystem – LichtBlick kooperiert, bald weltweit, hoffen die Hamburger Ökostromer.

Unter dem Namen Tesla Energy ging es Musk um eine neue Produktlinie, Weiterentwicklung der derzeit im Model S eingenauten Batterie-Versionen. Noch 2015 will Musk die so genannte Powerwall auch in Deutschland verkaufen. „Tesla ist nicht nur ein Automobilunternehmen, es ist ein Energieinnovationsunternehmen. Tesla Energie ist ein entscheidender Schritt, um die Mission emissionsfreier Stromerzeugung möglich zu machen“ so Elon Musk.

Der Tesla Powerwall Speicher wurde mit einer aufladbaren Lithium-Ionen-Batterie entwickelt. Sie besteht aus Tesla Lithium-Ionen-Akkus, flüssigen Wärmesteuerungssystem und Software, die mit einem Solar-Wechselrichter gekoppelt ist. Der Kunde kauft sich für etwas mehr als 2.000 Euro die mit 10 kWh aufladbare Batterie und installiert sie zu Hause; die kleinere Variante mit 7 kWh kostet 2.700 Euro.

[note Die Eckdaten:
7 kWh 3000 USD
10 kWh 3500 USD
Leistung 2kW Dauer, 3,3 kW Peak
Spannung 350-450 V
Strom 5 A Dauer 8,5 A peak
Größe 130 x 86 x 18 cm,
Gewicht 100 kg
Garantie 10 Jahre + 10 Jahre optional
Kaskadierbar
AC/DC Inverter nicht enthalten.]

Wer nun gleichzeitig Solarzellen auf dem Dach oder sonstwo daneben hat, kann den erzeugten Strom direkt speichern und bei Bedarf nutzen – oder wieder ins Netz einspeisen und dafür kassieren. Huber und Schmidern: „Wird dieser Strom künftig in Heim-Batterien wie jener von Tesla gespeichert, könnten daraus Reserven abgerufen werden, wenn der Strom der großen Kraftwerke nicht mehr ausreicht. Beispielsweise nachts, wenn keine Sonne scheint. Mit dem Geld, das der Batteriebesitzer dafür überwiesen bekommt, könnte sich der Anschaffungspreis des Energiespeichers schnell bezahlt machen.“ Musk: „In Deutschland wird es riesig werden“, verweist Musk auf die Studie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme, danach lag am 09.06.2014 der Anteil der Solarenergie bei 50,6 Prozent .

Deutscher Tesla-Partner Lichtblick bindet Tesla-Batterien in Energiemärkte ein

Das Energie- und IT-Unternehmen LichtBlick und Tesla haben eine globale Energie-Partnerschaft mit dem Ziel der intelligenten Einbindung der Tesla „Powerwall Home Battery“ in die Energiemärkte vereinbart. Die beiden Partner werden zunächst in Deutschland kooperieren. Tesla und LichtBlick beabsichtigen, später die Zusammenarbeit zunächst auf die EU, dann aber auch auf die USA sowie Australien und Neuseeland auszudehnen. Die LichtBlick-Planer sind überzeugt, dass die Zahl der Haushalte und Unternehmen, die Strom erzeugen und speichern, in den nächsten Jahren rasant steigt.

Zukunft SchwarmStrom-Speicher

„Die neuen Tesla-Batterien markieren einen Meilenstein, denn kostengünstige und leistungsfähige Speicher sind eine Schlüsseltechnologie der dezentralen Energie-Revolution“, sagte LichtBlick-Gründer und CEO Heiko von Tschischwitz in Los Angeles. „LichtBlick vernetzt lokale Batterien zu einem leistungsstarken SchwarmStrom-Speicher. Die optimierte Nutzung millionenfach installierter Batterien auch außerhalb der Gebäude ist der entscheidende Schritt, um die dezentrale Energiewelt zum systembestimmenden Fundament unserer Energieversorgung zu machen.“

Über seine nach eigener Ausssage „einzigartige IT-Plattform SchwarmDirigent vernetzt das Unternehmen lokale Erzeuger und Speicher und verbindet sie mit den Energiemärkten“. LichtBlick betreibt in Deutschland bereits ein digitales Kraftwerk mit mehr als eintausend lokalen Einheiten. Im Schwarm vernetzt können die Tesla Powerwall Batterien künftig überschüssigen Wind- und Sonnenstrom aus dem Stromnetz aufnehmen und diesen Strom bei Flaute und Bewölkung im Gebäude nutzen oder wieder ins Netz einspeisen. Verbraucher, die ihre Batterien in den Schwarm integrieren, werden von LichtBlick an den Energiemarkt-Erlösen beteiligt.

[note Solarify sieht eigentlich keinen Grund für die Annahme, dass sich Elon Musk mit seinen Zukunftsprojektionen irren sollte – es wäre das erste Mal in seinem Leben.]

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