PCM: Wenig bekanntes Speichermaterial

Latente Wärme

Ein anschauliches Beispiel für die Wirkungsweise von Latentwärmespeichern ist der Eiswürfel: Beim Schmelzen in einem Getränk nimmt er Wärme aus der Umgebung auf, beim Erstarren im Eisfach gibt er Wärme an die Umgebung ab. Während der Phasenumwandlung von fest zu flüssig und umgekehrt bleibt seine Temperatur konstant bei 0 °C. Diese in der Phasenumwandlung von einem Aggregatszustand zum anderen versteckt gespeicherte Wärme wird als latente Wärme bezeichnet.

[note Bereits vor 10 Jahren: Latentwärmespeicher der BASF auch in Gipsbauplatten – Leichte Konstruktionen und energieoptimierte Planung kennzeichnen die Architektur der Gegenwart. Diese Anforderungen hat die BASF in einem Baumaterial vereint: Mit Micronal PCM-Gipsbauplatten will das Unternehmen Architekten, Bauherren und Handwerkern einen Baustoff für den Leichtbau anbieten, der durch den Einsatz von Latentwärmespeichern aktiv für ein angenehmes Raumklima sorgen soll. Verantwortlich für die bemerkenswerten Eigenschaften ist die hohe Wärmespeicherkapazität der Latentwärmespeicher-Gipsbauplatten: Jeder Quadratmeter Gipsbauplatte enthält drei Kilogramm mikroverkapseltes Latentwärmespeicher-Material.
15 mm Gipskarton speichern so viel wie eine 9-cm-Betonmauer
Die Wärmespeicherkapazität der 15 Millimeter schmalen Platten erreicht damit die einer neun Zentimeter dicken Betonmauer. Trotz dieses Zusatznutzens gegenüber herkömmlichen Baustoffen benötigen die BASF-Platten keinen zusätzlichen Platz für das Latentwärmespeichermaterial. Sie sind im Trockenbau ebenso einfach zu verarbeiten wie konventionelle Bauplatten und bieten dadurch architektonische Gestaltungsfreiheit. (10.8.2005)]

Aktuell: „Comfortboard 23“: Neue Gipsplatte von Knauf mit Latentwärmespeicher-Funktion

Im Sommer 2014 stellte die Knauf Gips KG die Gipsplatte „Comfort­board 23“ vor: Sie sei aktuell ein entsprechendes Bauprodukt für den Trockenausbau und werde mit Micronal PCM von BASF ausgerüstet. Bei steigender Temperatur wird Micronal PCM in der Platte ak­tiv. Das mikroverkapselte Phasenwechselmaterial absorbiert und speichert überschüssige Wärme. Temperaturspitzen wer­den gekappt und die Raumtemperatur reduziert sich je nach Fläche um einige Grad Celsius. Der Paraffinkern schmilzt bei 23 °C, wodurch Wärme aufgenommen und der Temperaturanstieg des Raumes ver­hindert wird. Sinkt die Raumtemperatur, wird die ge­bundene Wärme wieder freigesetzt.

„Gipsplatten sind Standardbaumaterialien, die bei nahezu allen Bauvorhaben, egal ob Neubau oder Sanierung, zur Beplankung von Decken, Dachschrägen und Wandsyste­men zum Einsatz kommen. Bei der Verwendung von Platten auf Basis von Micronal PCM entstehen somit weder Mehraufwand noch zusätzliche Installationskosten bei der Verarbeitung. Jedoch wird die Speicherfähigkeit des Gebäudes deutlich erhöht, was einen wichtigen Beitrag zum sommerlichen Wärmeschutz darstellt“, verspricht BASF-Mann Schmidt. Haupteinsatzgebiete des Knauf-Latentwärmespeichers sind zum Beispiel Büro- und Verwaltungsbauten und der gehobene Wohnbereich. Knauf empfiehlt, eine Wand- und gegebenenfalls Deckenfläche mindestens eineinhalb mal so groß wie die Raumgrundfläche auszurüsten, um effektive Resultate zu erreichen.

Folgt: Beispiele