„Kopernikus“ – Mammut-Energie-Forschungsprojekt des BMBF

Wanka: „Heute die Weichen für ein exzellentes Energiesystem stellen“

„Ein völlig neues Forschungsformat wollen wir heute bekanntgeben und ausschreiben“, sagte Forschungsministerin Johanna Wanka am 17.09.2015 im Rahmen einer Pressekonferenz in Berlin, an der auch Max-Planck-Energie-Sprecher Robert Schlögl und Holger Lösch vom BDI-Vorstand teilnahmen. Das BMBF startete damit die „größte Forschungsinitiative zur Energiewende„. Mit den „Kopernikus-Projekten für die Energiewende“ sollen Wissenschaft, Industrie und Anwender gemeinsam neue Energiesysteme und -konzepte soweit entwickeln, dass sie im großtechnischen Maßstab angewendet werden können.

Die Projekte widmen sich vier zentralen Themen der Energiewende:

  1. Der Speicherung überschüssiger Erneuerbarer Energie durch Umwandlung in andere Energieträger wie beispielsweise Wasserstoff,
  2. der Entwicklung von Stromnetzen, die an einen hohen Anteil Erneuerbarer Energien angepasst sind,
  3. der Neuausrichtung von Industrieprozessen auf eine fluktuierende Energieversorgung und
  4. dem Zusammenspiel von Erneuerbarer und konventioneller Energie, um die lückenlose Versorgung sicherzustellen.

Zu jedem dieser Themen wird ein Konsortium von Forschungspartnern an den Start gehen. Eine Geschäftsstelle wird die Vorhaben koordinieren.

„Mit dem neuen Förderkonzept stellen wir heute die Weichen dafür, damit wir 2025 ein technologisch exzellentes und wirtschaftlich wettbewerbsfähiges Energiesystem haben, das von der Gesellschaft mitgetragen wird“, sagte Wanka. Es sei ihr wichtig, dass die Forschung das Maximale leiste: „Es ärgert mich manchmal, dass man in der Öffentlichkeit nicht sieht, welche entscheidende Rolle die Forschung spielt.“

Es sei ihr daher wichtig gewesen, „die hervorragenden Kapazitäten, die wir in Deutschland haben, in den Kopernikus-Projekten zusammenzubringen und auf die Ziele der Energiewende zu konzentrieren. Die Energiewende kann ein großer Exporterfolg werden.“ Denn bereits heute kämen weltweit 15 Prozent der gesamten Umwelttechnik-Exporte aus Deutschland – also gebes es starkes Exportinteresse an Lösungen.

Die Forschungsthemen der vier Kopernikus-Projekte wurden in einem umfassenden Beteiligungsprozess von Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft erarbeitet, die hierfür im „Forschungsforum Energiewende“ (siehe: solarify.eu/wanka-eroffnete-dialogplattform-forschungsforum-energiewende) zusammengearbeitet haben.

Dessen Koordinator (Leiter des Steuerungskreises), Robert Schlögl (FHI-Berlin und CEC-Mühlheim) stellte noch einmal klar, dass von der Wissenschaft keine „Lösungen“ erwartet werden dürften, sondern „Handlungsoptionen“, daher sei man „sehr daran interessiert, dass die Wirtschaft mitmacht“. Es gelte zudem, stets den gesamt-gesellschaftlichen Zusammenhang zu bedenken, daher sei gesellschaftliche Beteiligung wichtig: „Von Anfang an haben wir gesellschaftswissenschaftliche Themen mit berücksichtigt.“

Folgt: Power-to-X