EEG-Konto satt im Plus

2,5 Mrd. Euro Überschuss – 1,1 über Vorjahresstand

Ein Faktor, der die Höhe der EEG-Umlage für 2016 mit beeinflusst, ist der Stand des EEG-Umlagenkontos. Ende September betrug der Überschuss etwas mehr als 2,5 Milliarden Euro – das ist zwar der niedrigste Stand seit November 2014, aber noch deutlich mehr als vor einem Jahr (1,38 Mrd.). Der Kontostand zum Stichtag Ende September fließt in die Berechnung der Übertragungsnetzbetreiber mit ein. Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) hat soeben seine Berechnungen veröffentlicht (siehe solarify.eu/bee-eeg-umlage-prognose). Demnach könnte die EEG-Umlage im kommenden Jahr leicht ansteigen – voraussichtlich auf etwa 6,39 ct/kWh. Seit ihrer Einführung 2000 war sie zu Jahresbeginn erstmals auf derzeit 6,17 ct/kWh gesunken.

Den höchsten Stand hat das EEG-Konto im April dieses Jahres mit etwas mehr als  5,06 Mrd. erreicht. Danach schmolz der Überschuss sukzessive ab, was aber eine normale Entwicklung ist, da in den Folgemonaten durch eine verstärkte Einspeisung der PV-Anlagen mehr an Einspeisevergütungen ausgezahlt wird. Der Rückgang ergab sich zudem aus einer hohen Kostenerstattung infolge der 50,2 Hz-Umrüstung, aus Kosten für den Ausgleichsmechanismus und für Börsengänge (die höchsten des Jahres).

Im September stand – nach Einnahmen von 2,044 Mrd. und Ausgaben von 2,705 Mrd. – ein Fehlbetrag von rund 661 Mio. unter dem Strich. Im Oktober wird der Kontostand weiter ab-, bis April 2016 (wetterbedingt wegen geringer PV-Stromerträge) wieder zunehmen, so pv magazine.

Der seither erfolgte Zubau an PV-Anlagen hat (ebenso wie derjenige neuer Offshore-Windkraft) keinen nennenswerten Einfluss mehr auf das Umlagekonto. Laut Photon ist „kaum damit zu rechnen, dass die Übertragungsnetzbetreiber bei der für den 15. Oktober angekündigten Bekanntgabe der EEG-Umlage 2016 auf eine Erhöhung verzichten werden.“

Der BEE wies auch daraufhin, dass in diesem Jahr mehr Offshore-Windparks ans Netz gegangen sind als erwartet. Dies wird auch einen Einfluss auf die Höhe der EEG-Umlage im kommenden Jahr haben, weil der Offshore-Windstrom gerade in den Anfangsjahren eine höhere EEG-Vergütung erhält. Bis zum Jahresende ist aber davon auszugehen, dass das Plus auf dem EEG-Konto wieder anwachsen wird. (Sandra Enkhardt)

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