„Unermüdlicher Kämpfer für Nachhaltigkeit“

Internationales Symposium  zu Ehren Klaus Töpfers

Mit einem „Honorary Symposium“ wurde der aus dem Amt des IASS-Gründungsdirektors geschiedene Prof. Klaus Töpfer am 11.11.2015 im Rahmen einer  feierlichen Abendveranstaltung in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften mit rund 200  hochrangigen Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft sowie jahrelangen Wegbegleitern wie dem Nobelpreisträger Paul Crutzen offiziell verabschiedet. Der 77-jährige ehemalige Bundesumweltminister und frühere Exekutivdirektor des Umweltprogramms der UN (UNEP) hatte die Leitung des von ihm seit 2009 aufgebauten neuartigen Instituts mit transdisziplinärem Ansatz Ende September abgegeben.

In seiner beeindruckenden Vita habe sich Töpfer zentralen Zukunftsfragen gewidmet, wie etwa der Energiewende, der Reduzierung des Schadstoffausstoßes, dem Verlust der Böden und einer nachhaltigen und verantwortungsbewussten globalen Entwicklung. Und er habe diese Themen ins öffentliche Bewusstsein gebracht, würdigte der Potsdamer Wissenschaftsstaatssekretär Martin Gorholt (SPD) Töpfer im Rahmen eines „Honorary Symposium“ in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften als unermüdlichen und überzeugenden Kämpfer für Nachhaltigkeit.

„Der Brückenbauer zwischen Wissenschaft und Politik hat 2009 mit dem Institute for Advanced Sustainability Studies ein bislang einmaliges interdisziplinäres Institut mit weltweiter Ausstrahlung gegründet. Die Denkfabrik zur Nachhaltigkeitsforschung bereichert und stärkt den Forschungsstandort Potsdam, der  im Bereich Geo- und Klimaforschung mit mehreren international hoch angesehenen Instituten hervorragend aufgestellt ist.“ Laut Gorholt schwört Töpfer auf die 100-Meilen-Diät, die Nahrungsmittelversorgung aus der Region ohne lange Transportwege. Der Gründungs- und Exekutivdirektor des IASS habe ihm einmal gesagt, wenn man jeweils erst dann gehe, wenn der Erfolg nachlasse, gehe man zu spät, und  er habe gleichzeitig mitgeteilt, dass er nicht vorhabe, das IASS als etwas Halbfertiges zu hinterlassen. Diese Zusage habe er voll und ganz erfüllt, so dass auch in den kommenden Jahren eine erfolgreiche Arbeit am IASS  auf seiner Hinterlassenschaft aufgebaut werden könne.

Am 2009 gegründeten IASS in der Potsdamer Kleistvilla befassen sich rund 100 Forschende aus mehr als 30 Ländern international und transdisziplinär mit Fragen der Nachhaltigkeitsforschung. Zugleich nimmt das IASS wichtige Aufgaben bei der Politikberatung wahr und fördert den gesellschaftlichen Dialog. Es ist international vernetzt und kooperiert mit renommierten Forschungsinstituten wie dem Deutschen GeoForschungsZentrum, der Forschungsstelle Potsdam des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung, dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung sowie mit der Universität Potsdam. Bund und Land unterstützen das Institut gemeinschaftlich. Foto © IASS, Michael Ingenweyen, Jens Bruchhaus

Bundesforschungsministerin Johanna Wanka (CDU) sprach über das Spannungsverhältnis zwischen Politik und Wissenschaft und erinnerte sich, wie sie seinerzeit als brandenburgische Forschungsministerin zusammen mit der damaligen Bundesministerin Annette Schavan (CDU) ein Institut gründen wollte, das sich als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik  etablieren sollte. Und wer wäre dafür eine idealere Besetzung gewesen als Klaus Töpfer, der beide Seiten nur zu gut kannte. Mit ihm sei der Erfolg des zu gründenden IASS quasi programmiert gewesen.

Folgt: „Globaler Gesellschaftsvertrag für Nachhaltigkeit“