Klimawandel lässt Bäume aussterben

Fichte und Esche gefährdet

Am 04.12.2015 hat die rheinland-pfälzische Landesregierung den „Waldzustandsbericht 2015“ vorgelegt. Dabei werden landesweit knapp 4000 Bäume stichprobenartig untersucht. Für die Untersuchung wird im Sommer der Kronenzustand der Probebäume dokumentiert. Das Ergebnis lässt sich mit einer kleinen Faustregel beschreiben: Ein Drittel der Bäume ist gesund, ein Drittel zeigt leichte Kronenverlichtungen, ein Drittel deutliche Schäden – und der Anteil der Schäden ist leicht angestiegen.

Besondere Sorgen bereiten den Forstleuten in Rheinland-Pfalz die Eichen, im Soonwald nehmen die Schadensfälle bei diesem Laubbaum relativ stark zu. Aber die Fichte sei vom Klimawandel und der zunehmenden Trockenheit am stärksten betroffen. Es habe keinen Sinn, die letzten Fichten retten zu wollen. In Zukunft setzen die Forstämter auf die sogenannte FSC-Zertifizierung des Forest Stewardship Council, der weltweit dieses Siegel vergibt. Das Siegel bekommt nur Holz, bei dessen Produktion auf Dünger und Chemie verzichtet wurde.

Im schleswig-holsteinischen Bergedorf stellen die Förster fest, der Klimawandel sei „Stress für den Wald“: Die Esche sei eine „sterbende Baumart“, denn sie vertrage die schwankenden Niederschläge nicht. Bald werde es keine Eschen mehr geben, man pflege „diese Baumart schon nicht mehr“. Die Erwärmung verhindert zudem nötige Fällungen, denn ohne Frostbleibt der Saft in den Stämmen.

Der Klimawandel erfordert auch ein Umsteuern in der deutschen Forstwirtschaft. „Wir haben mehr Orkane, mehr Trockenheit, mehr Schädlinge und mehr Waldbrände als früher“, sagte der Präsident der Arbeitsgemeinschaft der Waldbesitzerverbände, Philipp Franz zu Guttenberg, der „Saarbrücker Zeitung“ am Heiligabend. Es sei daher erforderlich, auf eine breitere Palette von Baumarten zurückzugreifen, „weil viele unserer bisherigen Baumarten den neuen Standortbedingungen nicht gewachsen sind“.

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