Streichungen in UNESCO-Bericht

Australien verharmlost Klimabericht

Australien hat einen Bericht der UNESCO zensiert: In dem Report unter dem Titel „Weltnaturerbe und Tourismus bei wandelndem Klima“ sollte erwähnt werden, dass das Taucher-Paradies ein vom Klimawandel gefährdetes Weltnaturerbe geworden sei. Doch die australische Regierung intervenierte und ließ laut Guardian die Passage streichen – sie fürchtet zurückgehende Touristenzahlen. Zahlreiche Berichte in fast allen Medien – hier heute.de.

Der Klimawandel ist der aktuellen Studie zufolge eines der größten Risiken für Welterbestätten. Viele Orte könnten so ihren außergewöhnlichen universellen Wert verlieren, teilte die Deutsche UNESCO-Kommission (DUK) in Bonn mit.

[note Klimawandel bedroht UNESCO-Welterbestätten – Studie „World Heritage and Tourism in a Changing Climate“ warnt vor Risiken
Der Klimawandel ist eines der größten Risiken für Welterbestätten. Das stellen die Autoren der Studie „World Heritage and Tourism in a Changing Climate“ fest. Sie wurde von der UNESCO, dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und der „Union of Concerned Scientists“ (UCS) erstellt.
„Wir müssen die weltweite Bedrohung von Welterbestätten durch den Klimawandel besser verstehen und entsprechende Maßnahmen ergreifen“, sagte Dr. Mechtild Rössler, Direktorin des UNESCO-Welterbezentrums. „Wie die Ergebnisse der vorliegenden Studie zeigen, müssen unsere Klimaschutz-Anstrengungen gemäß Pariser Klimaabkommen den Temperaturanstieg auf deutlich unter zwei Grad begrenzen, um unser Welterbe für aktuelle und künftige Generationen zu erhalten.“  Aus: archaeologie-online.de]

Australischer Forscher: „verärgert und angewidert“

Die Forscher hatten beispielhaft anhand von 31 Weltnatur- und Kulturerbestätten in 29 Ländern die Risiken untersucht, darunter weltbekannte Touristenziele wie Stonehenge in Großbritannien, die italienische Stadt Venedig oder die Galapagos-Inseln im Pazifik vor Ecuador. Als Risiken diagnostizierten sie unter anderem steigende Temperaturen, schmelzende Gletscher, der steigende Meeresspiegel, extreme Dürren und längere Waldbrandzeiten. Unterdessen enthüllte der britische Guardian, dass Australien eine Passage aus dem Bericht streichen ließ. „Als Wissenschaftler bin ich verärgert, als Australier angewidert“, kritisierte Will Steffen, Chef des australischen unabhängigen Klimarats. Er hatte Textstellen in dem Bericht „Weltnaturerbe und Tourismus bei wandelndem Klima“ auf Richtigkeit gegengelesen. „Ich war einer der Wissenschaftler, die sie zum Schweigen zu bringen versuchen.“

Das Umweltministerium in Canberra bestätigte ganz freimütig: „Das Ministerium hat deutlich gemacht, dass es die Erwähnung der australischen Weltnaturerbestätten in einem solchen Bericht nicht schätzt.“

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