Erneut Unregelmäßigkeit in AKW Fessenheim
Brand in Cattenom

Prüfzertifikat wegen Abweichung von Standards aufgehoben

Die französische Atomaufsicht Autorité de sûreté nucléaire (ASN) hat das Prüfzertifikat für das Konstruktionsteil eines Dampferzeugers im Atomkraftwerk Fessenheim vorläufig aufgehoben. Dessen Hersteller Areva sprach von einer Abweichung von Herstellungsstandards. Solange das Prüfzertifikat ausgesetzt sei, muss laut ASN nicht nur der Dampfgenerator, sondern der gesamte Reaktor abgeschaltet bleiben. Der Reaktor 2 des direkt am Rhein liegenden (und damit vor allem bei den badischen Nachbarn umstrittenen) Atomkraftwerks ist schon Mitte Juni für Untersuchungen heruntergefahren worden.

Erwartungsgemäß teilten die betroffenen Firmen mit, technische Analysen hätten bislang keine Gefahr für die Betriebssicherheit festgestellt. Aufgefallen war die Unregelmäßigkeit im Zusammenhang mit 2008 im gleichen Areva-Schmiedewerk Creusot Forge hergestellten Teilen des Dampfgenerators und des Reaktorbehälters für den im Bau befindlichen Europäischen Druckwasserreaktor (EPR) von Flamanville. Bei dem waren Anomalien entdeckt worden und in der Folge Unregelmäßigkeiten in Unterlagen von Hunderten weiterer Bauteile, von denen ein Teil in Atomkraftwerken verbaut ist.

Baden-Württembergs Umweltministerium besorgt

Die Vorgänge im AKW Fessenheim machen dem baden-württembergischen Umweltministerium Sorge. Auf die Zertifikate für Dampferzeuger müsse man sich verlassen können, sagte ein Ministeriumssprecher. Der Reaktor darf erst wieder in Betrieb genommen werden, wenn der Hersteller nachweist, dass das Bauteil den Regeln entspricht. Der Dampferzeuger spielt für die Sicherheit des Atomkraftwerks eine große Rolle. Bei einem Rohrbruch könnten sonst Kühlmittel verloren gehen.

Feuerwehr rückt wegen Brand an Transformator in Cattenom aus

An einem Transformator im lothringischen Atomkraftwerk Cattenom ist, wie die Saarbrücker zeitung meldete, am 18.07.2016 ein Brand ausgebrochen. Mitarbeiter der hauseigenen Rettungsmannschaften hätten den Transformator ausgeschaltet und den Brandherd mit einem Feuerlöscher ersticken können, teilte der Betreiber EdF mit. Als die Feuerwehr eine halbe Stunde später das Gebäude im nicht nuklearen Bereich der Anlage betreten habe, sei der Brand bereits gelöscht gewesen. Vor Ort hätten die Feuerwehrleute noch mit einer Wärmebildkamera geprüft, dass das Gebäude, in dem Wasser demineralisiert wird, wieder sicher sei. 2013 hatte es schon einmal an einem Transformator in Cattenom gebrannt.

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