Klimawandel vertreibt Ureinwohner

Kommune Alaskas verlässt vom Versinken bedrohte Insel

Die 560 Einwohner des Dorfes Shishmaref in Alaska haben in einem Referendum beschlossen, aufs Festland umzuziehen, weil die von ihnen bewohnte Insel laut Prognosen aufgrund des steigenden Meeresspiegels in wenigen Jahrzehnten nicht mehr existieren wird. Der Anstieg des Meeresspiegels hat bereits 13 Häuser betroffen. Diese Auswirkungen des Klimawandels sind schon seit einiger Zeit festgestellt worden.

Das Dorf mit 90 Prozent Ureinwohnern (Inupiat) liegt auf einer fünf Kilometer langen und etwa 500 Meter breiten Insel namens Sarichef nahe der Beringstraße, wo Nordamerika und Sibirien nur 85 Kilometer voneinander entfernt sind. Es droht von den Stürmen der Tschuktschensee weggespült zu werden, denn diese friert aufgrund der Klimaerwärmung (+4 Grad in den vergangenen 50 Jahren) immer später zu, auch der Permafrostboden taut auf, was dazu führte, dass die ungeschützte Küste, an der Shishmaref liegt, immer stärker erodiert – und den Menschen buchstäblich der Boden unter den Füßen weggezogen wird.

Schätzungen zufolge werden in den USA 13,1 Millionen Menschen unter den Folgen des Meeresspiegelanstigs leiden. 2100 werden es allein in Florida mehr als sechs Millionen sein, mehr als eine Million in Kalifornien und Louisiana. Nach Univision

Der Bürgermeister von Shishmaref und das Army Corps of Engineers denken über zwei mögliche neue Standorte nach, aber die endgültige Lage der neuen Stadt ist noch nicht entschieden. Die Einwohner müssen sich in einer Dorfversammlung erst noch auf einen geeigneten Ort einigen. Die Kosten für die Verlegung werden auf rund 200 Millionen US-Dollar geschätzt. Doch  Shishmaref ist nicht die einzige Kommune mit diesem Problem: Nach Angaben der US-Regierung leiden rund 200 Ortschaften unter den Folgen des Klimawandels in Form von Erosion oder Überschwemmungen; in Alaska hat bereits ein Dutzend Gemeinden beschlossen umzuziehen.

Das Ministerium für Wohnungsbau und Stadtentwicklung hat bereits vor ein paar Monaten 48 Millionen Dollar genehmigt, um die 25 Familien von der Insel von Jean Charles im Süden von Louisiana umzusiedeln, deren Gebiet in den vergangenen 60 Jahren um 98 % reduziert worden ist.

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