EEG-Umlage: Wer bezahlt wie viel?

Strom-Report: Verteilung der EEG-Kosten nach Verbrauchergruppen

Seit der Jahrtausendwende zahlen private und gewerbliche Verbraucher mit der Stromrechnung die EEG-Umlage. 2017 fließen pro Kilowattstunde 6,88 Cent auf das Umlagekonto. Aber nicht jeder Stromkunde zahlt den gleichen Beitrag. Zahlen von Strom-Report belegen: Private Verbraucher werden überdurchschnittlich belastet.

Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft

Private Haushalte verbrauchten im Jahr 2015 insgesamt 120,7 Milliarden Kilowattstunden und damit 19,2% der laut Bundesnetzagentur zur Verfügung stehenden Strommenge von 626,8 Mrd. kWh. Gemäß Berechnungen des BDEW stemmen die privaten Stromkunden jedoch 36% der EEG-Umlage. Das sind geschätzte 8,8 Mrd. € von insgesamt 24,2 Milliarden.

Dieser Mehrbetrag entsteht, weil es privilegierte Verbraucher gibt, die ganz oder teilweise von der Umlage befreit sind. Das sind Unternehmen in sogenannten energieintensiven Industrien. 2016 profitierten 2.137 Unternehmen von dieser Sonderregelung. Die begünstigte Strommenge liegt bei insgesamt 107,2 Mrd. kWh. Um den durch diese Subventionen entstehenden Fehlbetrag auf dem Umlagekonto auszugleichen, steigt die EEG-Umlage für die verbleibenden, nicht privilegierten Letztverbraucher, was einer Umverteilung der Förderkosten zulasten kleiner und mittlerer Unternehmen sowie der Privathaushalte bedeutet.

Das BAFA veröffentlicht die Liste der von der EEG-Umlage befreiten Unternehmen. Eine Übersicht der monatlichen Einnahmen und Ausgaben auf dem EEG-Konto findet man auf der Informationsplattform der deutschen Übertragungsnetzbetreiber.

Die  EEG-Umlage wird von den Übertragungsnetzbetreibern jeweils zum 15. Oktober für das Folgejahr bekannt geben. Zum 01. Januar 2016 ist die Umlage um 3% auf 6,35 Cent gestiegen, obwohl das EEG-Konto ein Plus von 2,52 Milliarden Euro auswies. Die Höhe der Umlage errechnet sich aus einer Prognose der Einnahmen und Ausgaben für das kommende Jahr. Auch der Saldo des EEG-Kontos wird berücksichtigt und ein Puffer als Liquiditätsreserve (10%) eingerechnet. 2016 war das EEG-Konto das ganze Jahr über im Plus und Ende Juli vom Polster noch 3,4 Mrd. € übrig. Die Prognose der Netzbetreiber, dass der starke Zubau bei der Windenergie den Überschuss im Jahresverlauf sukzessive aufbraucht, trat nicht ein. Der hohe Kontostand weckt jedes Jahr Begehrlichkeiten, doch statt die Verbraucher zu entlasten, wurden weitere Industriezweige durch eine Befreiung der EEG-Umlage begünstigt. Die Zahl der befreiten Unternehmen ist 2016 bereits auf 2.137 (2014: 2.098) angestiegen – die gewährten EEG-Rabatte summierten sich für das Jahr 2014 auf 4,8 Milliarden Euro. Geld, das die „nicht privilegierten“ Verbraucher aufbringen müssen. 2017 wird die EEG-Umlage weiter ansteigen. Sie erhöht sich um 0,53 Cent und wird ab 1. Januar 6,88 Cent pro Kilowattstunde betragen (2016: 6,35 Cent). Das ist ein Zuwachs von 8,3% nach einer Steigerung von 3% in diesem Jahr.

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