Wärmeversorgung zu fossil

Bedingungen für saubere Wärmeversorgung ändern

 Harald Uphoff, kommissarischer Geschäftsführer, BEE -Foto©-BEE-e.V. „Die Wärmeversorgung aus Erneuerbaren Energien tritt auf der Stelle. Auch im Jahr 2016 haben saubere Heizungen keine signifikanten Marktanteile erreicht“, sagt Harald Uphoff, kommissarischer Geschäftsführer des Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE). Dies zeige die vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfahrkontrolle (BAFA) veröffentlichten Zahlen über die im Jahr 2016 gestellten Förderanträge für Solaranlagen, Holzheizungen und Wärmepumpen, so die BEE-Pressemitteilung vom 20.01.2017.

Veröffentlicht werden von der BAFA jährlich die Zahlen aus dem Marktanreizprogramm sowie weiteren Förderprogrammen, zum Beispiel der KfW.

Verantwortlich sei aus Sicht des BEE vor allem die fehlende Neuausrichtung des Wärmemarktes auf Erneuerbare Energieträger. Bislang werde die Nutzung fossiler Energieträger doppelt geschont, erläutert Uphoff: Ihre immensen Folgekosten für Umwelt und Klima seien im Heizöl- bzw. Erdgaspreis nicht enthalten. Gleichzeitig werde der Einbau von fossilen Heizungen noch immer vom Staat gefördert.

Der BEE appelliert deshalb erneut an die Politik, die Förderung fossiler Heizungen zu beenden und auf den Ausstoß von Kohlendioxid einen Preis einzuführen. „Je klimaschädlicher ein Energieträger ist, desto mehr muss er kosten“, so Uphoff. Die CO2-Bepreisung nutze die Marktkräfte und führe zu einem transparenten und faireren Wettbewerb zwischen den Energieträgern, in dem Erneuerbare Energien punkten könnten.

Der Instrumentenmix aus Fördern, Fordern und Informieren in seiner jetzigen Form führe nicht zu einem grundlegenden Strukturwandel auf dem Wärmemarkt. Zusätzlich zum Förderstopp für fossile Heizungen und zur CO2-Bepreisung würden aus Sicht des BEE auch mehr Erneuerbare Energien in Wärmenetzen und in der Prozesswärme benötigt. Darüber hinaus plädiere der BEE für eine Vereinfachung des Ordnungsrechts für den Gebäudebestand.

„Die Politik ist gefragt, nach den Klimaschutzbeschlüssen von Paris die notwendigen Maßnahmen einzuleiten. Eine schmutzige Wärmeversorgung führe nicht in ein kohlenstoffreies Zeitalter“, so Uthoff. Mit den aktuellen politischen Rahmenbedingungen für Erneuerbare Energien im Wärmesektor würden weder die kurz- noch die langfristigen Klimaziele der Bundesregierung erreicht, ebenso wenig die verpflichtenden Ausbauziele für Erneuerbare Energien bis 2020.

Informationen zu den BAFA-Zahlen:

Zwar sei laut Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) die Zahl der Förderanträge im MAP für Anlagen zur Nutzung Erneuerbarer Energien im Wärmemarkt um knapp 5 Prozent auf über 70.000 gegenüber dem Vorjahr angestiegen. „Die Bilanz fällt bei näherem Hinsehen aber trotz des Zuwachses durchwachsen aus“, konstatiert Uphoff. Einerseits liege sie weit von dem bislang besten Jahr 2008 entfernt, in dem über 250.000 Anträge eingegangen seien. Anderseits basiere die Zunahme fast ausschließlich auf einem Anstieg der Anträge für Wärmepumpen in Neubauten, die erst seit vergangenem Jahr gefördert würden. Hier sei der Anteil um 6.000 auf 22.000 Anträge gewachsen, was einem Anstieg von 38 Prozent entspreche. Während Holzheizungen auf niedrigem Niveau fast stagnierten (geringe Zunahme um 400 bzw. 1,7 Prozent auf gut 25.000 Anträge), setzten die Solaranlagen ihre Talfahrt weiter fort. Insgesamt sei die Anzahl der Anträge für Solarthermieanlagen im MAP deutlich um 12,5 Prozent auf nur noch 23.000 Anlagen gesunken.

->Quelle: Bundesverband Erneuerbare Energien e.V.