Kolibri als Vorbild für Windgenerator

Neuartig, effizienter – und gewöhnungsbedürftig

Windenergie-Gegner bemängeln meistens, die Windturbinen verspargelten die Landschaft, zumindest Onshore. Andere behaupten – wiewohl oft widerlegt – gesundheitliche Schäden. Das tunesische Unternehmen Tyer Wind kritisiert nun das Design von Windenergieanlagen grundsätzlich als ineffizient. Mit Hilfe seiner 3D-Aouinian-Kinematik will ihr Gründer Anis Aouini „einen revolutionären Durchbruch auf dem Gebiet der Mechanik“ erreicht haben. Sie ahmt die Bewegungen des einzigen Vogels nach, der  in der Lage ist, in der Luft zu schweben – die des Kolibri. Auch wenn die neuen Windgeneratoren noch etwas gewöhnungsbedürftig aussehen, sind sie angeblich deutlich effizienter als herkömmliche Modelle.

 Effizientere Windturbinen dank Biomimetik

Tyer Wind hat den dem Flugverhalten von Kolibris zugrunde liegenden Mechanismus studiert, und ihn auf eine Windturbine übertragen. Diese hat wie ein Kolibri zwei „Flügel“, die sich wie einer Acht folgend bewegen. Die Flügel aus Kohlenstoff sind mit 1,6 Metern extrem kurz. Die Generatoren brauchen ungefähr 1,1 Quadratmeter Fläche und produzieren etwa 1 kW Strom.

Laut Tyer Wind-Mitgründer Hassine Labaied ahmt zum ersten Mal ein mechanisches Gerät die Flugbewegungen des Kolibri nach. Aouini selbst selbst sieht für sein Programm 3D Aouinian Kinematics auch andere Anwendungsmöglichkeiten. Die Simulation biologischer Bewegungsabläufe könne beispielsweise bei der Entwicklung vom Verbrennungsmotoren, Pumpen und Vortriebsystemen in der Seefahrt helfen.

Erste Tests der Windkraftanlagen hätten „ermutigende Resultate im Bereich Effizienz, aerodynamische Eigenschaften und Materialresistenz“ ergeben. Die genauen Testergebnisse sollen bald publiziert werden.

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