Wissenschaftler rufen zum Anti-Trump-Protest auf

Lesehinweis auf National Geographic: Protestmarsch für April geplant

Wenige Minuten nach Trumps Amtsantritt – das Foto auf der Website des Weißen Hauses zeigt ihn im Wahlkampf (!) – wurden alle klimwandel-relevanten Inhalte von whitehouse.gov gelöscht. Damit beginnen Laura Parker und Craig Welch am 27.01.2017 ihren Artikel (englisches Original: „3 Things You Need to Know About the Science Rebellion Against Trump“) über den wachsenden Protest von Wissenschaftlern gegen das Vorgehen der Regierung Trump in National Geographic (NG).

Gleich nach Trumps Vereidigung brach dieser den Streit um die Besucherzahl seiner Einführung vom Zaun: Auf dem Twitter-Kanal des National Park Services (NPS) erschienen Luftaufnahmen von Obamas Inauguration 2009 – mit viel mehr Gästen als bei Trump. Der habe daraufhin verärgert NPS-Chef Reynolds persönlich angerufen und weitere Bilder verlangt, um „die Lügen der Medien“ zu widerlegen. Aber auch andere Fotos hätten nicht mehr Menschen gezeigt.

Die NG-Autoren: „So begann eine beispiellose Rebellion innerhalb der amerikanischen Regierungsbehörden, die sich schon bald zu dem nächsten großen Protestmarsch in Washington entwickeln könnte – dieses Mal initiiert von Wissenschaftlern.“ Denn viele Wissenschaftler in US-Behörden seien vorerst zum Schweigen verdonnert worden: Die US-Umweltschutzbehörde EPA (Environmental Protection Agency) sei laut Reuters angewiesen worden, Berichte zum Klimawandel von ihrer Website zu nehmen; Zuschüsse und Verträge der EPA seien eingefroren worden. Unklar bleibe, ob diese Verfügungen inzwischen teilweise wieder aufgehoben worden seien oder nicht.

[note Der Wiener Kurier: „Fest steht: Die Klima-Wissenschaftler in den USA sind in heller Panik, wurde doch ausgerechnet Myron Ebell, ein entschiedener Leugner des Klimawandels, mit der Neuausrichtung der Umweltbehörde EPA beauftragt – „Abrissbirne“ (Wrecking Ball“) für Obamas Klimapolitik nannte ihn Nature postwendend.“Trumps Krieg gegen die Wissenschaft“ (so Lawrence M. Krauss, Vorsitzender des Bundes Amerikanischer Wissenschaftler) geht noch viel weiter.“ (im New Yorker)]

Die Geschwindigkeit, mit der Trump laut Parker/Welch versuche, eigene Forscher an die Leine zu legen, habe in den sozialen Netzwerken viel Widerstand ausgelöst und inspiriere „Wissenschaftler von Maine bis Kalifornien, sich den Protesten in Washington anzuschließen. Der ‚March for Science‘ soll nun am 22. April 2017, am Tag der Erde, in Washington sowie anderen Städten innerhalb und außerhalb der USA stattfinden. Vorbild ist der ‚Women’s March‘ vom 21. Januar 2017, an dem 470.000 Menschen allein in Washington teilnahmen.“

->Quellen und ganze Artikel (deutsch/englisch):