Analyse: EU-Politik schuld am Zusammenbruch der Kultivierung wichtiger Biokraftstoffpflanzen

Klimaschutzpolitik belohnte zunächst Rapsanbau, Pestizidverbot bewirkte Gegenteil

Laut einer neuen Analyse von Rothamsted Research – eines weltweit führenden, gemeinnützigen Forschungszentrums für strategische Agrarwissenschaft – haben widersprüchliche EU-Beschlüsse den Anbau eines wichtigen Biokraftstoffs in Europa erst gefördert und dann untergraben: Die Klimaschutzpolitik habe zunächst den Anbau von Raps – dem weltweit wichtigsten Pflanzenöl nach Sojabohnen – gefördert, aber spätere Pestizidgesetze hätten in den vergangenen Jahren zu großen Ertragsverlusten auf dem ganzen Kontinent geführt. Dieser Zusammenbruch des Rapsanbaus im Vereinigten Königreich und der EU führte zu einer Abhängigkeit von importierten Ölen – einschließlich Palmöl – und Raps aus Ländern, die noch immer von der EU verbotene Pestizide verwenden. weiterlesen…

Aus für Palmöl

Bundesregierung beschließt Ende ab 2023

Ab 2023 werden in Deutschland Biokraftstoffe aus Palmöl nicht mehr gefördert. Das Bundeskabinett hat laut einer Medienmitteilung aus dem BMU am 22.09.2021 die entsprechende Änderung der Bundesimmissionsschutzverordnung beschlossen. Anstelle des Palmöls fördert der Bund künftig fortschrittliche Biokraftstoffe aus Abfall- und Reststoffen über eine Mindestquote. Diese Quote steigt bis 2030 stufenweise auf 2,6 Prozent an. Der Anteil von Biokraftstoffen aus Nahrungs- und Futtermitteln an der Treibhausgasminderungs-Quote hingegen darf die Obergrenze von 4,4 Prozent nicht überschreiten. (Foto: Ölpalme – © beyza poyraz, unsplash) weiterlesen…

„Biokraftstoffe gießen Öl ins Waldbrandfeuer“

Deutsche Umwelthilfe und Rainforest Foundation Norway warnen

Waldbrand - Foto © Agentur Zukunft für SolarifyUntersuchung zeigt zwar „vermehrte Nachfrage nach Palm- und Sojaöl, aber deren Anbau gefährdet Ökosysteme und trägt zur Klimakrise bei“, so Deutsche Umwelthilfe (DUH) und Rainforest Foundation Norway (RFN) in einer gemeinsamen Medienmitteilung. Daher müsse die Verwendung von Anbau-Biokraftstoffen „so schnell wie möglich eingestellt werden“. Die beiden NGOs fordern daher die Bundesregierung auf, bei der Umsetzung der Erneuerbaren-Energien-Richtlinie die Nutzung von Anbau-Kraftstoffen zu beenden. weiterlesen…

Frankreich lässt nicht vom Palmöl

Streit um Biokraftstoffe geht weiter

In Frankreich hat das Schicksal von Palmöl eine Reihe von Wendungen erfahren, vor allem, weil NGO und Total weiterhin über dieses Thema streiten. Französische NGOs und der multinationale Öl- und Gaskonzern Total setzen ihr Armdrücken über den Steuerstatus von Palmöl, das in pflanzenbasierten Biokraftstoffen verwendet wird, fort. EURACTIV Frankreich berichtet. weiterlesen…

Täglich 15 Fußballfelder Wald abgeholzt

70% der Unternehmen schweigen über Auswirkungen auf Wälder

Ein am 16.07.2019 veröffentlichter neuer Bericht der Umweltorganisation CDP (früher Carbon Disclosure Project) stellt fest, dass 70% von 1.500 Unternehmen mit hohen Waldbelastungen 2028 keine Daten über ihre Auswirkungen auf die globale Entwaldung lieferten – darunter wichtige Marken wie Dominos, Mondelez, Next und Sports Direct sowie der globale Lebensmittelkonzern Mondelez und sein Palmöl-Lieferant Rimbunan Hijau Group, das größte Palmölunternehmen in der Regenwaldregion Sarawak, Malaysia. Von den 306, die Daten gemeldet haben, unternehmen 24% keine oder nur unzureichende Schritte zur Bekämpfung oder Verringerung der Entwaldung. weiterlesen…

NABU: Palmöl-Diesel zerstört einzigartige Lebensräume

Tschimpke: Bundesregierung muss sich gegen die Verwendung von Palmöl im Bio-Diesel einsetzen

76 Prozent der Deutschen wissen nicht, dass Bio-Diesel Palmöl enthält. Das zeigt eine Umfrage, die der NABU zusammen mit anderen Verbänden in der Initiative #NotInMyTank in Auftrag gegeben hat. Demnach wollen 64 Prozent der Befragten, dass Bio-Diesel künftig kein Palmöl mehr beigemischt wird. Diese Zahlen sind Ergebnisse der repräsentativen Umfrage zum Palmölkonsum in neun EU-Ländern. Die Umfrage zeigt, dass eine breite Mehrheit in der Bevölkerung damit einverstanden ist, dass die Verwendung von Palmöl in Bio-Dieselkraftstoff beendet werden soll. Die EU-Kommission muss nun bis zum 01.02.2019 einen Gesetzentwurf vorlegen, der die schrittweise Beseitigung von schädlichen Bio-Kraftstoffen so wie Palmöl in Bio-Dieselkraftstoffen festlegt. weiterlesen…

Die Palmöl-Katastrophe

NYT: Das Bioöl sollte den Planeten retten – in Wirklichkeit passiert das Gegenteil

Die Verwendung von Pflanzenöl in Biokraftstoffen führte nicht nur zu industrieller Abholzung, sondern auch zu einem enormen Anstieg der Kohlenstoffemissionen. Mitte der 2000er Jahre förderten neue Umweltgesetze die Verwendung von Pflanzenöl in Kraftstoffen; Motiv war die Verringerung der CO2-Emissionen als Ursache der Erderwärmung. Doch die Gesetze waren ungenau vorbereitet. Zum Beispiel waren die zu erwartenden Umweltkosten nicht eruiert worden. Schon damals wurde davor gewarnt, die Pläne könnten das Gegenteil ihrer beabsichtigten Wirkung auslösen – sie wurden dennoch umgesetzt, Das aber scheint laut einem New York Times Magazine-Artikel vom 20.11.2018 (Autor Abrahm Lustgarten, leitender Reporter bei ProPublica) zu einer Katastrophe mit globalen Folgen zu führen. weiterlesen…

Nur 32 Prozent EE in EU

Minimalkompromiss nach Trilog

„Unerwarteter Durchbruch bei Erneuerbare-Energien-Richtlinie“, überschreibt EURACTIV.com einen Artikel von Dave Keating and Frédéric Simon (übersetzt von Tim Steins). Die Verhandlungsführer des EU-Parlaments und der EU-Mitgliedstaaten hätten sich in der Nacht zum 14.06.2018 gegen 3:30 Uhr auf einen Kompromiss über ein 32-prozentiges Anteilsziel für Erneuerbare Energien in Europa und einen vollständigen Ausstieg aus Palmöl im Verkehrssektor bis 2030 geeinigt, „mit einer Aufwärtsrevisionsklausel bis spätestens 2023“, so der Grünen-MdEP Claude Turmes. weiterlesen…

WWF mit Palmöl-Scorecard 2017

„Wenig Klasse, viel träge Masse“

46 Prozent der deutschen Händler und Produzenten verweigern die Auskunft über ihren Umgang mit Palmöl. Nur ein Teil macht Fortschritte beim Einsatz von zertifiziertem Palmöl. Das ist die durchwachsene Bilanz des bereits am 02.02.2017 veröffentlichten neuen WWF-Palmöl-Checks – und: Wenigen Palmöl-Vorreitern steht die Masse der Totalverweigerer gegenüber. Daher fordert der WWF gesetzliche Vorgaben für Import und Kennzeichnung von Palmöl. weiterlesen…

EU-Parlament nimmt Palmöl unter die Lupe


Landbesitzkonflikte, Zwangs- und Kinderarbeit, indirekte Landnutzungsänderungen konkret prüfen

Mit 30 Prozent Marktanteil ist Palmöl vor Sojaöl das meist angebaute Pflanzenöl der Welt. Immer mehr davon wird für Biokraftstoffe gebraucht – aber auch, was weniger bekannt ist, für Make-up, Kerzen und Reinigungsmittel, als Salat-, und Kochöl, für Margarinen oder Fertigpizze – Palmöl steckt in etwa jedem zweiten Produkt in deutschen Supermärkten. Allerdings ist es wegen seiner Umweltfolgen immer heftiger umstritten. „Das EU-Parlament zeigte nun klare Kante für eine nachhaltige Produktion“, schreibt Nicole Sagener auf EURACTIV.de. (Titel: WWF-Palmöl-Report – © Jürgen Freund, WWF-Canon) weiterlesen…