Schon wieder Kohlendioxid-Rekord

CO2-Konzentration steigt so schnell wie nie seit Messungs-Beginn

Die Konzentration von CO2 in der Atmosphäre hat 2016 so schnell zugenommen wie seit  58 Jahren nicht. Im weltweiten Durchschnitt hat sie 402,9 ppm erreicht – und damit die Marke von 400 überschritten. Die Zunahme von 3,5 ppm im Vergleich zu 2015 ist ein Rekordwert seit Beginn der Aufzeichnungen. Die CO2-Konzentration ist damit so hoch wie noch nie seit 800.000 Jahren, wie der Vergleich mit Eisbohrkernen ergab. Das geht aus dem am 11.08.2017 veröffentlichten Jahresbericht der US-Klimabehörde NOAA (27th annual State of the Climate report) hervor.

Der 27. NOAA-Jahresbericht über den Stand des Klimas bestätigte, dass 2016 als das wärmste Jahr in den 137 Aufzeichnungsjahren 2015 noch übertroffen hat. Der Bericht stellte fest, dass die meisten Indikatoren des Klimawandels weiterhin den Trends einer sich aufwärmenden Welt folgen, und mehrere davon – einschließlich der Land- und Ozeantemperaturen, des Meeresspiegels und der Treibhausgaskonzentrationen in der Atmosphäre – Rekorde der Aufzeichnungen von nur einem Jahr zuvor brachen. Die Rekordwärme des vergangenen Jahres resultierte aus dem kombinierten Einfluss der langfristigen globalen Erwärmung und einem starken El Nino Anfang des Jahres.

Klima 2016 – Zustandsbericht – Cover – American Meteorological Society

[note Der jährliche Check-Up des Planeten, geleitet von Forschern des Nationalen Zentrums für Umweltinformation (NOAA National Center for Environmental Information) wird als Sonderbeilage zum Bulletin der American Meteorological Society publiziert und enthält auf 298 Seiten Beiträge von mehr als 450 Wissenschaftlern aus fast 60 Ländern. Er bietet eine detaillierte Aktualisierung der globalen Klimaindikatoren, bemerkenswerter Wetterereignisse und andere gesammelte Daten.]

Bemerkenswerte Erkenntnisse aus dem Bericht

Die Treibhausgase waren die höchsten jemals gemessenen. Die großen Treibhausgaskonzentrationen, einschließlich CO2, Methan und NOx, stiegen 2016 auf neue Rekordwerte. Die durchschnittliche globale CO2-Konzentration von 2016 betrug 402,9 ppm, eine Steigerung von 3,5 im Vergleich zu 2015 – der größte je beobachtete jährliche Anstieg in den 58-jährigen Aufzeichnungen.

Die globale Oberflächentemperatur war die höchste der Aufzeichnungen. Teilweise unterstützt von einem starken El Nino Anfang des Jahres, erreichte die durchschnittliche globale Land-und Meeresoberflächentemperatur vier weltweiten Analysen folgend 2016 im dritten Jahr in Folge ein Rekordhoch. Die Temperaturzunahme reichte von 0,45 ° bis 0,56 ° C über dem Durchschnitt von 1981 bis 2010.

Die durchschnittliche Meeresoberflächentemperatur war die höchste seit Beginn der Aufzeichnungen. Vier unabhängigen Datensätzen folgend analysiert, war die rekordverdächtige weltweit gemittelte Meeresoberflächentemperatur für 2016 0,36 – 0,41 ° C höher als der Durchschnitt von 1981 bis 2010 und übertraf die vorherige Marke von 2015 um 0,01 – 0,03 ° C.

Der Wärmegehalt der oberen Meeresschichten näherte sich stark der Rekordhöhe. Die Wärme in der obersten Meeresschicht, den oberen 700 Metern, sah einen leichten Rückgang im Vergleich zu den Rekordhöhe 2015. Die Ergebnisse befinden sich in Übereinstimmung mit dem anhaltenden Trend der Meereserwärmung.

Die weltweiten Meeresspiegel waren die höchsten je gemessenen. Der globale durchschnittliche Meeresspiegel stieg 2016 auf ein neues Rekordhoch und lag um etwa 82 mm höher als 1993, als die Satellitenaufnahmen der Meeresspiegel begannen.

Die arktische Meereisdecke lag bei oder nahe dem Rekordtief. Die maximale arktische Meereis-Ausdehnung, die im März 2016 erreicht worden war, stellte sich im vergangenen Jahr als die kleinste im 37-jährigen Satellitendatensatz heraus, während die minimale Meereis-Ausdehnung im September 2007 als die zweitniedrigste seit den Aufzeichnungen bezeichnet wurde.

Tropische Wirbelstürme fielen insgesamt überdurchschnittlich aus. 2016 gab es 93 benannte tropische Wirbelstürme über allen Ozeanen,  mehr als der Durchschnitt von 1981 bis 2010 mit 82 Stürmen. Drei Ozeane – der Nordatlantik- und das ost- und westpazifische Becken – erlebten 2016 überdurchschnittliche Aktivität.

[note Solarify ist gespannt, inwieweit die oben aufgelisteten Rekorde irgendetwas bei der gegenwärtigen US-Regierung zu verändern in der Lage sind – vor allem, was den noch unveröffentlichten, bzw. ungenehmigten US-Regierungs-Klimabericht anbelangt. Kein Optimismus.]

->Quellen: