Raus aus dem linearen Konsumwahn

acatech: Kreislaufwirtschafts-Initiative gegründet

Wachstum vom Ressourcenverbrauch entkoppeln – keinen Abfall mehr verursachen – alles wiederverwenden, ist die (alte) Idee der Kreislaufwirtschaft. Die neu gegründete Circular Economy Initiative Deutschland möchte in diesem Sinne die lineare Logik des Herstellens und Verbrauchens durchbrechen, indem Wissenschaft, Unternehmen und zivilgesellschaftliche Organisationen zusammen an einem Zielbild für Deutschland arbeiten. Mitglieder der Initiative stellten am 29.07.2019 in München eine erste Studie über Perspektiven für Deutschland, europäische Vorbilder und die Entwicklung einer Kreislaufwirtschafts-Roadmap vor. Solarify weist in einem Anhang darauf hin, dass die Idee von der Kreislaufwirtschaft schon eine lange Geschichte hat.

Autos fahren nur zwei Prozent ihrer Lebensdauer

Heutige Produktions- und Konsummuster folgen weitgehend einer linearen Logik: Abbauen, Herstellen, Konsumieren, Entsorgen. Konsumgüter vom Smartphone bis zur Plastiktüte verlieren bereits nach einem einzigen Nutzungszyklus durchschnittlich 95 Prozent ihres Rohstoffwertes. Gleichzeitig sind sie häufig nur gering ausgelastet. Autos zum Beispiel werden durchschnittlich nur zwei Prozent ihrer Lebensdauer gefahren. In diesem Sinne ist das heutige Wirtschaftsparadigma höchst ineffizient.

Vizepräsident Thomas Weber, Co-Vorsitzender der Circular Economy Initiative Deutschland (CEID) erläutert: „Mit Recycling und zunehmend effizienteren (industriellen) Prozessen sind wir in Deutschland zumindest in einzelnen Bereichen schon in die richtige Richtung unterwegs. Wenn wir wirklich nachhaltiges Wachstum ermöglichen wollen, müssen wir allerdings neu und systemischer denken. Mit der Vision einer Circular Economy zeigen wir neue, effektive Wege auf, wie Wertschöpfungsketten zu Kreisläufen verbunden werden können, sodass Abfälle und Emissionen zum Nutzen von Mensch und Umwelt soweit wie möglich vermieden werden.“

Anlässlich des Auftakts der Circular Economy Initiative sagte Thomas Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär im BMBF: „Wir brauchen eine ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft, damit auch zukünftige Generationen in einer intakten Umwelt gesund und in Wohlstand leben können. Das BMBF unterstützt deshalb die an der ‚Circular Economy Initiative Deutschland´ Beteiligten dabei, den Wandel hin zu einer ressourceneffizienten Kreislaufwirtschaft intensiv voranzutreiben. Technologische und soziale Innovationen sowie eine gemeinsame Anstrengung von Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft werden dabei entscheidend sein für den Erfolg.“

Deutschland auf dem Weg zu einer zirkulären Wirtschaft -Titel © acatech; Circular Economy

Einige EU-Länder haben bereits Circular Economy Strategien

Zum Auftakt der Initiative hat acatech in Kooperation mit SYSTEMIQ eine Vorstudie vorgelegt. Ermöglicht durch die Förderung der Stiftung Mercator und der European Cli­mate Foundation wertet diese internationale Erfahrungen bei der Ge­staltung des Wandels hin zu einer Circular Economy aus. Zudem präsentiert das Autorenteam zehn Elemente zur Gestaltung einer Circular Economy für Deutschland, die auch auf Grundlage von Expertenworkshops mit Mitgliedern der Circular Economy Initiative entwickelt wurden.

Die Vorstudie zeigt: Die Vision einer Kreislaufwirtschaft hat international große Bedeutung. Die Europäische Union und zahlreiche Mitgliedsländer haben bereits strategische Pläne für einen Übergang zu einer ressourcenschonenden Wirtschaftsweise nach den Prinzipien der Circular Economy entwickelt – zum Beispiel die Niederlande, Portugal oder Luxemburg. Auch außerhalb Europas folgen Länder dieser Leitidee, beispielsweise China, Japan oder Kanada.

Lars Grotewold, Bereichsleiter Klimawandel der Stiftung Mercator, zur Veröffentlichung der Vorstudie: „Der Ansatz der Circular Economy hat ein bisher noch unzureichend berücksichtigtes Potenzial – nicht zuletzt auch für den Klimaschutz. Zum Erreichen unser Klimaziele müssen wir gerade in einem Industrieland wie Deutschland dieses Potenzial voll ausschöpfen. Die Analysen von acatech und SYSTEMIQ zeigen, dass andere Länder Deutschland hier bereits voraus sind. Wir hoffen, dass die Circular Economy Initiative Deutschland vorhandene Strategien und Netzwerke zu Klimaschutz und Ressourceneffizienz verschränken und der Debatte in Deutschland einen wichtigen Anstoß geben kann.“

Philipp Nießen, Direktor für Industrie & Innovation bei der European Climate Foundation: „Konzepte der Kreislaufwirtschaft bieten unserer Industriegesellschaft eine wichtige Perspektive. Wir können Klimaschutz und Rohstoffeffizienz mit einer innovativen, prosperierenden Wertschöpfung verbinden. Deshalb haben wir uns als European Climate Foundation an der initialen Studie zur Circular Economy Initiative Deutschland beteiligt und sehen großes Potenzial in ihrer Arbeit.“

Die Autorinnen und Autoren der Vorstudie kommen zu dem Fazit: Circular Economy hat das Zeug zu einem integrierenden Leitbild und zu einer Strategie, nationale Ziele zu harmonisieren und damit mögliche Zielkonflikte zwischen Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit zu überwinden. Auch wenn bereits eine Vielzahl ressourcenpolitischer Instrumente, welche die Privatwirtschaft, die Zivilgesellschaft und die Wissenschaft mobilisieren sollen, umgesetzt wird, haben diese bisher eher einen inkrementellen Charakter und adressieren nur Teilaspekte einer Circular Economy Narrative. Es wird deshalb Zeit für eine deutsche Circular Economy Strategie.

Die Circular Economy Initiative Deutschland möchte aus diesem Grund eine Roadmap für Deutschland entwickeln. In Arbeitsgruppen analysieren die Mitglieder zirkuläre Geschäftsmodelle und nötige Rahmenbedingungen sowie konkrete Anwendungsbeispiele einer Circular Economy in den Bereichen Batterie für Elektroautos und Verpackung.

Über die Circular Economy Initiative Deutschland

In der Circular Economy Initiative Deutschland erörtern Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und zivilgesellschaftlichen Organisationen, welche Veränderungsprozesse entlang der gesamten Wertschöpfung notwendig sind, um eine Kreislaufwirtschaft zu ermöglichen. Ihre Mission: Ein gemeinsames Zielbild, das Deutschland den Weg in eine zukunftsfähige Kreislaufwirtschaft aufzeigt. Die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Initiative wird von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften federführend koordiniert und in Kooperation mit SYSTEMIQ durchgeführt.

Anhang: Zur Geschichte der Idee von der Kreislaufwirtschaft – Crade to Cradle von Michael Braungart – „Wir müssen alles neu erfinden“

Michael Braungart im Gespräch mit Johannes Hoffmann – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft, für Solarify

Michael Braungarts Prinzip „Cradle-to-Cradle hat Peter Unfried in der taz einmal treffend so beschrieben: „Braungart will eine Welt ohne Umweltverschmutzung und Abfall, in der man alle Verbrauchsgüter gefahrlos aufbrauchen kann, weil sie nützlich für die Umwelt sind. Und in der man alle Gebrauchsgüter endlos wiederverwerten kann.“ Es gehe nicht darum, der Umwelt weniger zu schaden, sondern ihr zu nutzen – „weniger zerstören ist noch lange nicht gut“. Sonst entspreche das Bemühen um mehr Nachhaltigkeit etwa dem Satz: „Schütze Dein Kind – schlage es weniger!“ Wir könnten – und müssten – „Dinge entwickeln, die nicht weniger schädlich, sondern nützlich sind“. Wir müssten „alles neu erfinden“. Er will nicht weniger Energie verbrauchen und nicht so viel CO2 ausstoßen, er will anders und besser produzieren.

Sein Prinzip „Cradle to Cradle“, abgekürzt C2C, ist für ihn ein Gegenentwurf zum gegenwärtigen ökologischen (und vor allem ökonomischen) Denken und Handeln. Unfried: „Die Vision lautet: Verschwendet! Aber richtig. Zum Beispiel die Sonne. Erneuerbare Energie. Davon gibt es genug. Seid wie die Ameisen! Konsumiert. Aber macht keinen Müll.“ Braungart ist inzwischen rund um den Globus weit bekannter als in Deutschland: die niederländische Provinz Limburg hat sich beispielsweise inzwischen offiziell dem C2C-Prinzip verschrieben. Er konzipiert dauernd neue Produkte. Produkte, die „rematerialisierbar“ sind: Sie werden nicht weggeworfen, sondern sollen entweder schadstofffrei in die Natur zurückgehen oder endlos wiederverwertet werden können. Braungart will Veränderung eher über Design erreichen als über Bewusstsein.

Dienstleistungen vermieten statt Produkte verkaufen

Die Vision für die Automobilindustrie: „Das Auto wird so entwickelt, dass dem Kunden nur noch die Dienstleistung Autofahren verkauft wird – das heißt 60.000 Meilen, 100.000 Kilometer – da ist das Benzin enthalten, die Steuer, die Versicherung drin, die Wartung. Dann hat der Hersteller plötzlich ein Interesse an einem energiesparenden Auto, das sicher ist, und das möglichst wenig Kosten verursacht. Denn man wird bloß noch pro Kilometer bezahlen, wie man das Auto nutzt. Nach fünf Jahren geht dieses Auto in ein Tauchbad, Enzyme fressen die Klebstoffe auf, denn damit ist das Auto zusammengeklebt, und man kann die Materialen wie bei einem Lego-Auto wieder getrennt zurückbekommen, und sie wieder einsetzen.“

Braungart untersuchte schon vor Jahren ein Fernsehgerät und fand darin 4.360 giftige Chemikalien. „Ich will aber doch nur fernsehen – und nicht gleichzeitig Haftung für 4.360 Giftstoffe übernehmen“. Seine Lösung: Man mietet – wie beim Auto – Fernseher oder Computer lediglich für eine bestimmte Zahl von Betriebsstunden. Oder man mietet Fenster, genauer gesagt, „man zahlt für vierzig Jahre Durchgucken“. Die Verantwortung für den Produktkreislauf sollen die Hersteller cradle-to-cradle übernehmen, also ihre Geräte nach beendeter Nutzung zurücknehmen – nur wenn sie gesetzlich dazu verpflichtet seien, würden sie anders und besser produzieren.

„Verhalten ändern, weil es Spaß macht“

Braungart sagt: Wir sind gar nicht zu viele auf der Welt, wir müssen nur unser Verhalten ändern, aber nicht aus Zwang oder Angst vor der Umweltkatastrophe, „sondern weil es Spaß macht“ – wenn wir also nützlich sind. „Die Ameisen wiegen viel mehr als wir – aber sie schaden der Erde nicht.“  Er unterscheidet zwischen Effektivität und Effizienz: „Der Kirschbaum ist nicht effizient – er ist effektiv.“ Weniger CO2 ausstoßen, gar „klimaneutral“ werden zu wollen, sind für ihn falsche Denkansätze, weil sie Schuld und Sühne implizierten. „Wir Menschen haben das Gefühl bekommen, dass wir schädlich sind. Und die deutsche Umweltbewegung hat auf merkwürdige Weise mitgeholfen, dass es dazu gekommen ist.“ Die Umwelt sei nicht „Mutter Natur“ (das sei eine Romantisierung), die uns bestrafe, weil wir sie misshandelt hätten, bei dieser Denkart regiere  das „schlechte Gewissen“. Daher sind für Braungart Begriffe wie „Nullemission, Passivhaus, Abfallvermeidung“ Negativ-Denken, er macht sich fast lustig darüber. „Wenn wir uns schuldig fühlen, sind wir nicht kreativ.“

Unfried fasste in der  taz vom 07.03.2009 Braungarts C2C in drei Fragen:

  1. „Kann ich es wegschmeißen und Kompost draus machen?
  2.  Kann ich es verbrennen und die Asche in den Garten tun?
  3.  Nehmen Sie das zurück?“

Braungarts Vision (von der Webseite – leicht gekürzt)
Cradle to Cradle®-Design-Konzept als System, um Materialien als „Nährstoffe“ in geschlossenen Kreisläufen zu halten

Energie sparen, enthaltsam sein, die Produktionsprozesse effizienter und weniger schädlich machen – für  Braungart klingen diese Prinzipien von Nachhaltigkeit, wie wir sie heute verstehen, nicht besonders attraktiv und auch nicht zielführend. Seine Vision ist eine andere: Er möchte Produkte und Produktionsprozesse so entwickeln, dass Verschwendung kein Problem mehr ist. Sie sollen komplett unschädlich sein für Mensch und Natur. Mehr noch: Der Mensch soll mit dem was er tut nützlich sein für andere Stoffkreisläufe. Seine Produkte sollen in Stoffkreisläufen funktionieren, so dass es keinen unnützen Abfall, sondern nur noch nützliche Rohstoffe gibt. Dass das funktionieren kann, zeigen mehrere hundert Produkte auf der Welt, die nach diesem Prinzip entwickelt worden sind. Es nennt sich das Cradle to Cradle®-Design-Konzept („Von der Wiege bis zur Wiege“), und Michael Braungart hat es zusammen mit dem US-amerikanischen Architekten William McDonough entwickelt.

Während also die herkömmlichen Strategien der „öko-effizienten“ Ansätze sich bemühen, die unbeabsichtigten negativen Konsequenzen von Produktions- und Konsumprozessen unter quantitativen Aspekten zu reduzieren und zu minimieren, stellt der öko-effektive Ansatz von Braungart einen Qualitätsansatz dar, der darauf beruht, die Möglichkeiten der Industrie so zu verbessern, dass natur- und umweltunterstützende Produkte und Prozesse möglich werden. Die funktionierenden Wechselwirkungen zwischen natürlichen Systemen legen nahe, dass die Etablierung von nachhaltigen Systemen der Produktion und des Konsums keine Frage der Reduzierung der Größe unseres „ökologischen Fußabdrucks“ ist, sondern die Herausforderung ist eher, wie dieser „Fußabdruck“ als nie versiegende, unterstützende Quelle für natürliche System errichtet werden kann.

In diesem Zusammenhang spielt das Cradle to Cradle®-Design-Konzept eine entscheidende Rolle. Es definiert ein System für die Herstellung von Produkten und industriellen Prozessen, das es ermöglicht, Materialien als „Nährstoffe“ in geschlossenen Kreisläufen zu halten. Materialien von Produkten, die für biologische Kreisläufe optimiert sind, dienen als biologische Nährstoffe, und können bedenkenlos in die Umwelt gelangen. Materialien von Produkten, die für geschlossene technische Kreisläufe konzipiert sind, dienen als technische Nährstoffe (z.B. Metalle und verschiedene Polymere). Diese Materialien sollen nicht in biologische Kreisläufe geraten.

Verschwendung kein Problem mehr

Michael Braungart möchte Produkte und Produktionsprozesse so entwickeln, dass Verschwendung kein Problem mehr ist. Sie sollen komplett unschädlich sein für Mensch und Natur. Mehr noch: Der Mensch soll mit de,m was er tut, nützlich sein für andere Stoffkreisläufe. Seine Produkte sollen in Stoffkreisläufen funktionieren, so dass es keinen unnützen Abfall, sondern nur noch nützliche Rohstoffe gibt. Dass das funktionieren kann, zeigen mehrere hundert Produkte auf der Welt, die nach diesem Prinzip entwickelt worden sind. Es nennt sich das Cradle to Cradle®-Design-Konzept („Von der Wiege bis zur Wiege“), und Michael Braungart hat es zusammen mit dem US-amerikanischen Architekten William McDonough entwickelt.

Während also die herkömmlichen Strategien der „öko-effizienten“ Ansätze sich bemühen, die unbeabsichtigten negativen Konsequenzen von Produktions- und Konsumprozessen unter quantitativen Aspekten zu reduzieren und zu minimieren, stellt der öko-effektive Ansatz von Braungart einen Qualitätsansatz dar, der darauf beruht, die Möglichkeiten der Industrie so zu verbessern, dass natur- und umweltunterstützende Produkte und Prozesse möglich werden. Die funktionierenden Wechselwirkungen zwischen natürlichen Systemen legen nahe, dass die Etablierung von nachhaltigen Systemen der Produktion und des Konsums keine Frage der Reduzierung der Größe unseres „ökologischen Fußabdrucks“ ist, sondern die Herausforderung ist eher, wie dieser „Fußabdruck“ als nie versiegende, unterstützende Quelle für natürliche System errichtet werden kann.

Produkte können in drei Kategorien eingeteilt werden: Verbrauchsgüter, Gebrauchsgüter sowie Güter, die nicht mehr zu vermarkten sind. Verbrauchsgüter, wie z. B. Reinigungsmittel oder Shampoos können aus „biologischen Nährstoffen“ gefertigt werden, so dass eine sichere Entsorgung dieser Produkte in die Umwelt jederzeit gewährleistet ist. Das gilt auch für die Verpackungen.Gebrauchsgüter, wie z. B. Autos, Waschmaschinen oder Fernsehgeräte, enthalten „technische Nährstoffe“. Diese Produkte stellen im Grunde genommen nur einen Service für ihre Nutzer bereit und können so hergestellt werden, dass nach Ablauf ihrer „Dienstzeit“ ein Recycling ihrer Bestandteile möglich ist. Genau genommen möchte der Mensch schließlich gar nicht das TV-Gerät mit all seinen Schadstoffen, sondern nur das Fernsehprogramm. Güter, die nicht mehr zu vermarkten sind, wie z. B. gefährlicher Abfall, stellen eine Gefahr für Gesundheit und Umwelt dar und sollten so rasch wie möglich ersetzt werden.

Aus der Ausrichtung der Produkteigenschaften auf die Anforderungen des Cradle to Cradle®-Design-Konzepts resultiert eine „ABC-X“-Einstufung. Die X-Liste zeigt Substanzen auf, die aus allen Produkten entfernt werden sollten, weil sie bekannt dafür sind, krebserregend, mutagen oder auf andere Weise zerstörend auf Mensch und Tier zu wirken. Die Substanzen auf der „Gray List“ sind zwar nicht ideal, es gibt für sie jedoch noch keine Ersatzstoffe, so dass sie momentan für die weitere Produktion unverzichtbar sind. Substanzen aus der passiven Positiv-Liste können genutzt werden, weil sie keinen Einfluss auf die Umwelt haben. Ziel ist es jedoch, Substanzen zu nutzen, die in der aktiven Positiv-Liste aufgrund ihrer nützlichen Qualitäten zusammengefasst werden, weil diese Substanzen absolut verträglich für die Gesundheit des Menschen und die Umwelt sind.

Sobald Produkte nach dem öko-effektiven Ansatz optimiert sind und in das Cradle to Cradle®-Bezugssystem passen, kann die „Triple Top Line“ hinzugezogen werden. Die Triple Top Line übernimmt das Konzept der „Triple Bottom Line“ ändert jedoch die Sichtweise: Fort von einer „Reduzierung der Nachteile“ und hin zu einer „Maximierung des Nutzens“. Diese neue Design-Perspektive erzeugt Triple Top Line-Wachstum: Produkte, die förderlich für die Natur und Kultur sind und gleichzeitig ökonomischen Wert haben. Das Design für die Triple Top Line orientiert sich an den Gesetzen der Natur und zeigt der Industrie Vorgehensweisen auf, um Systeme entwickeln zu können, die auch in Zukunft sicher funktionieren. In intelligent hergestellten Produkten, Prozessen und Produktionsstätten sind Werte und Qualität so enthalten, dass sie erfreuliche anstatt beklagenswerter Spuren hinterlassen.

->Quelle und weiterführende Informationen: