Wir über uns

SOLARIFY – wer oder was ist das?

Forschung, Nachrichten und Informationen in Fragen der Energieumwandlung, des Klimawandels, der Kreislaufwirtschaft und der Nachhaltigkeit dringend notwendig

„SOLARIFY – Energie für die Zukunft“ heißt seit März 2012 dieses unabhängige Informationsportal für Nachhaltigkeitsfragen, Kreislaufwirtschaft, Erneuerbare Energien, Klimawandel und Energiewende der kurz zuvor ins Leben gerufenen Agentur Zukunft. Am 02.12.2018 wurde der 10.000ste Text auf der Seite veröffentlicht (solarify.eu/2018/12/02/776-co2-emissionen-langsam-wird-es-eng) –  Am 30.06.2022 endete die Zusammenarbeit mit dem bisherigen Träger, dem Max-Planck-Institut für chemische Energiekonversion (CEC). Die Seite wird seitdem gehostet von Circular Valley, Wuppertal (siehe: solarify.eu/circular-valley)

Circular Valley (https://circular-valley.org/) ist eine Initiative mit Sitz in Wuppertal mit dem Ziel, die erweiterte Metropolregion Rhein-Ruhr als globales Zentrum für die Kreislaufwirtschaft aufzubauen. Der Begriff Circular Valley soll dabei einerseits als eine Bezeichnung für die erweiterte Rhein-Ruhr-Region etabliert werden, analog zum Silicon Valley, dem Hotspot der Digitalwirtschaft, und ist andererseits der Name der gemeinnützigen Circular Valley Stiftung. Initiator und Vorstandsvorsitzender der Stiftung ist Carsten Gerhardt, Unternehmensberater mit dem Schwerpunkt Nachhaltigkeit, der zuvor bereits die Wuppertalbewegung ins Leben gerufen hatte, als deren Projekt Circular Valley 2020 gestartet war. Schirmherrin ist NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur.

Die Circular Valley Stiftung betreibt mit der Circular Economy Accelerator GmbH ein Accelerator-Programm zur Förderung von Start-up-Unternehmen aus aller Welt, die auf dem Bereich der Kreislaufwirtschaft aktiv sind. Dessen Geschäftsführer ist seit Februar 2021 Andreas Mucke, zuvor Oberbürgermeister von Wuppertal.

Weitere Tätigkeitsfelder von Circular Valley sind Politikempfehlungen und Öffentlichkeitsarbeit. Die seit Juni 2022 amtierende Landesregierung von Nordrhein-Westfalen erwähnt Circular Valley in ihrem Koalitionsvertrag namentlich als gutes Beispiel mit „Strahlkraft weit über Nordrhein-Westfalen hinaus“.

Circular Economy Accelerator – Der weltweit erste Circular Economy Accelerator verwandelt Ideen in Unternehmen, Unternehmen in der Region und darüber hinaus kommen in direkten Kontakt mit ideenreichen Start-ups. Neue, bessere Ideen entstehen durch räumliche Nähe und Unterstützung von Jungunternehmern und Entrepreneuren aus der ganzen Welt (Doktoranden, Industrieexperten, …): Vorgehen: Aus einer Erfindung eine Innovation machen, ein Geschäftsmodell auf die Beine stellen. Skalieren der Idee und dorthin zurück bringen, wo sie gebraucht wird.

Startups aus dem Circular Valley entwickeln KI für Abfall und wiederverwendbare Verpackungen für den elektronischen Handel. Circular Valley Startups entwickeln „Ebay für Abfall“: Einwegverpackungen und ineffizientes Abfallmanagement sind zwei Probleme, die durch die Zunahme des E-Commerce an Aufmerksamkeit gewonnen haben.

Circular Valley-Startups verdoppeln den Wert erneuerbarer Energie: Vierzehn junge Unternehmen aus der ganzen Welt sind nach Deutschland in die erweiterte Rhein-Ruhr-Region gekommen, um an besonderen Ideen für die Kreislaufwirtschaft zu arbeiten.

Die internationalen Gründerinnen und Gründer im Förderprogramm Circular Valley® arbeiten an Ideen, die Emissionen in Milliardenhöhe vermeiden. Ein Schwerpunkt: Plattformen, die den Austausch von vermeintlichem Abfall ermöglichen.

Ausgangspunkt für Solarify: Nicholas Stern: Zwei große Weltprobleme – Hunger/Armut und Klimawandel

Ausgangsidee war die Erkenntnis von Sir Nicholas Stern, dass wir zwei große Weltprobleme haben: den Hunger und die Armut einerseits und den Klimawandel andererseits. Bei beiden spielt die Energiefrage eine entscheidende Rolle: Da wo Armut, Hunger und Unterentwicklung herrschen, fehlt neben Kapital Energie – wo diese aber „falsch“ (fossil) gewonnen wird, drohen überschießende CO2-Emmissionen, atmosphärische Erwärmung, Überschreitung der Zwei-Grad-Grenze – kurz: Klimawandel mit allen negativen Folgen für viele Millionen Menschen. Daher bedarf es der Anstrengung aller, zur Dekarbonisierung der Welt-Energiewirtschaft beizutragen, mit anderen Worten: die Energiewende zum Erfolg zu führen. Das aber gelingt nur durch die Veränderung unseres Wirtschaftens in einen Kreislauf.

Die Energiewende erfordert nicht nur neues Denken in Politik und Wirtschaft, sondern auch in Forschung und Entwicklung. Die deutschen Atomkraftwerke haben bisher etwa 100 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr vermeiden helfen. Ihr Ersatz durch fossile Energieträger würde die Klimaziele, vor allem die Zwei-Grad-Obergrenze für die Erwärmung der Erdatmosphäre, in Gefahr bringen. Abscheidung des CO2 und seine Verpressung als „Abfall“ in unterirdische Kavernen ist aus verschiedenen Gründen (mangelhafte Akzeptanz in der Öffentlichkeit, daher politische Ablehnung, Sicherheitsprobleme, Begrenztheit brauchbarer Speicherräume) keine dauerhafte Lösung – immer, wenn etwas als „Abfall“ gilt, stimmt etwas nicht. Der Name „Kreislaufwirtschaft“ sagt es: Ein Stoff-Kreislauf – oder viele Stoff-Kreisläufe – muss, bzw. müssen angestrebt werden: CO2 muss als Rohstoff in neue Prozesse eingebunden werden.

Die Solare Raffinerie

Eine Lösung, die noch in der Zukunft liegt, und deshalb großer Forschungsanstrengungen bedarf, ist die sogenannte Solare Raffinerie (engl.: solar refinery – SOLARIFY). Sie verarbeitet nicht nur CO2 sondern auch Biomasse. Biomasse gilt als „CO2-Sammler“, arbeitet also den Klima-Erfordernissen positiv entgegen. Wichtigste Bedingung dabei ist, dass die eingesetzten Pflanzen nicht mit der Nahrungsmittelproduktion konkurrieren – „Tank oder Teller“ darf kein Gegensatz sein. Hier ist weitere Forschung nötig.

Daneben wird in der Solaren Raffinerie aus solarer bzw. Windenergie gewonnener Wasserstoff (Power-to-Gas) in künstliches Erdgas (Methan) oder künstlichen Flüssigtreibstoff (Alkohol = Methanol) umgewandelt. Diese Prozesse haben bisher noch einen sehr schlechten Wirkungsgrad, sind ineffizient und kaum skalierbar (in großem Maßstab einzusetzen) das heißt, auch hier sind Forschungsanstrengungen und technische Fortschritte notwendig.

Insgesamt, so der damalige Solarify-Ideengeber Prof. Dr. Robert Schlögl, heute Präsident Alexander-von-Humboldt-Stiftung, bis März 2023 Abteilungs-Direktor (Anorganische Chemie) am Fritz-Haber-Institut  in Berlin (FHI), Gründungsdirektor des Max-Planck-Instituts für Chemische Energiekonversion (CEC) in Mülheim/Ruhr (heute emeritiert) und Sprecher für Energiefragen der Max-Planck-Gesellschaft, „ist es sowohl aus Gründen der unmittelbar heutigen Effizienzverbesserung, wie auch für die Verbesserung auf lange Sicht erforderlich, Forschung und Entwicklung in diesem bisher scheinbar unattraktiven Bereich der Energieumwandlung zu betreiben.“ Diesem Thema entsprang der Titel dieser Webseite: SOLARIFY.

Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse und deren Folgen

Bei der Verfolgung neuer Ansätze muss die naturwissenschaftliche Forschung aber erkennen und beherzigen, dass ihre Arbeit nicht nur naturwissenschaftliche Aspekte hat – wirtschaftliche, gesellschaftliche, politische und ökologische Konsequenzen werden immer wichtiger und müssen daher mitbedacht werden. Für die Naturwissenschaft folgt daraus eine größere Verantwortung als früher: Sie muss darauf bedacht sein, den Akteuren in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft mehr als bisher die Auswirkungen wissenschaftlicher Ergebnisse und Erkenntnisse zu vermitteln. Der wissenschaftliche Diskurs ist dahingehend zu erweitern. Alle Beteiligten müssen daran arbeiten, den Graben der Verständnislosigkeit zwischen Wissenschaft und Forschung einerseits und Politik, Gesellschaft und Wirtschaft andererseits ein wenig zuzuschütten. Auch diesem wichtigen Gedanken gilt die Webseite SOLARIFY.

SOLARIFY will mit den inzwischen mehr als 18.000 hochgeladenen Texten und Grafiken eine aktuelle Informationsquelle sein, ein verlässlicher Leitfaden, um sich in der Flut der Informationen zurechtzufinden

  • mit den verfügbaren potenziell interessanten Aussagen, verständlichen Anleitungen, Daten und Fakten zur aktuellen Diskussion,
  • soliden wissenschaftlichen Informationen über den Stand der Forschung in  den einschlägigen Bereichen
  • mit möglichst tendenzfreien Informationen: offene Kennzeichnung von Tendenzen, Meinungen, Kommentierungen, bzw. Anmerkung von Zweifeln an Einzelinformationen sollen Prinzip sein
  • aber keinen Wahrheitsanspruch erheben
  • mit Gebrauchsanweisungen zur Nutzung
  • mit Erklärungen von Begriffen
  • mit fundierter Aufklärung über alle Schattierungen erneuerbarer Energien
  • und mit dem Bestreben um absolute Seriosität.

Weitere Informationen über die Entwicklung von SOLARIFY seit dem Start bis in die Gegenwart sowie aktuelle Zahlen zur Reichweite ->hier »