EU-Kreislaufwirtschaft: Agenda der neuen Legislaturperiode

EU unterzeichnet „Bridge to Busan“-Erklärung

Nach der Wahl ist vor der Wahl: Offene Dossiers aus der vergangenen Legislaturperiode stehen nun auf der Agenda der neuen. Zu den wichtigsten To-Dos in Sachen Kreislaufwirtschaft gehören dem Deutschen Naturschutzring (26.07.2024) zufolge die Umsetzung der neuen Ökodesign-Verordnung sowie der Green-Claims-Richtlinie und die Verbesserung der Kreislauffähigkeit in der Automobilindustrie. Außerdem hat die EU die „Bridge to Busan“-Erklärung unterzeichnet, um die Produktion von Primärplastik weltweit zu reduzieren. weiterlesen…

Stickstoff schädigt zwar die Umwelt, dämpft aber die Erderwärmung

Bilanz der Klimaeffekte von Stickstoffemissionen aus Dünger und fossilen Brennstoffen

Stickstoffdünger und Stickoxide aus fossilen Brennstoffen sind als Gründe für verschiedene Umweltschäden bekannt: Sie belasten die Luft und das Trinkwasser, führen zur Überdüngung von Gewässern und Landökosystemen, reduzieren die Artenvielfalt und schädigen die Ozonschicht. Was das Klima angeht, haben sie unter dem Strich aber eine kühlende Wirkung. Zu diesem Schluss kommt ein internationales Team unter Leitung von WissenschaftlerInnen des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie in Jena in einer umfassenden Analyse. Darin, so schreibt Professor Sönke Zaehle am 24.07.2024 auf der Internetseite des Instituts, ziehen die Forschenden eine Bilanz der verschiedenen Klimaeffekte von Stickstoffverbindungen aus landwirtschaftlichen und nicht-landwirtschaftlichen Quellen. (Foto: Bauer beim Düngen in Oberndorf, Melk, Mostviertel/Österreich – © Thomas Steiner, commons.wikimedia.org) weiterlesen…

KIT: Energiearmut bekämpfen

Besserer Zugang zu bezahlbarem Wohnraum

Die Europäer sind mit einer kombinierten Wohnungs- und Energiekrise konfrontiert, die das soziale Ungleichgewicht verschärft. Der Zugang zu bezahlbarem Wohnraum ist begrenzt und wird durch steigende Mieten und Energiepreise weiter erschwert. Das vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) koordinierte und von der EU geförderte Projekt „PREFIGURE“ zielt nun darauf ab, die vielschichtige Wohnungskrise zu bewältigen. Die Forschenden untersuchen, wie Innovationen die Ungleichheiten und die Energiearmut beseitigen können. Darüber hinaus wollen sie wirksame wohnungspolitische Maßnahmen identifizieren und Erkenntnisse für nachhaltige Veränderungen gewinnen. (Foto: Mobiles Mitmachlabor des KIT Im Projekt PREFIGURE – © Anna-Barbara Grebhahn, KIT) weiterlesen…

Buchempfehlung: Transformationsforschung zur zirkulären Wertschöpfung & Roll Out in die Praxis

Transformation zur Circular Economy – Perspektiven für die Region

Herausgegeben von: Sabine Büttner, Uwe Handmann, Wolfgang Irrek – im Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden, in der Buchreihe : Sustainable Development Goals (SDG) – Umsetzung in Praxis, Lehre und Entscheidungsprozessen. In den Beiträgen dieses Buches werden Herangehensweisen, Werkzeuge und Erfolgsfaktoren für die Sensibilisierung und den Wissenstransfer ebenso wie technische Verfahren und Good-Practice-Beispiele vorgestellt, wie sie im Projekt „Prosperkolleg – Transformationsforschung zur zirkulären Wertschöpfung“ entwickelt und exemplarisch in der Region Emscher-Lippe und darüber hinaus in NRW erprobt werden konnten. Flankiert werden diese umsetzungsbezogenen Darstellungen durch Hintergründe zum Konzept der Circular Economy und ihrer Potenziale sowie Trends der wissenschaftlichen Forschung und die Reflexion weiterer Transformationsperspektiven. weiterlesen…

Von der Leyen kündigt EU-Kreislaufwirtschafts-Gesetz an

BDE setzt auf Forcierung des Green Deals

Die am 18.07.2024 wiedergewählte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen plant ein „Gesetz für die Kreislaufwirtschaft“. Das soll Marktnachfrage nach Sekundärrohstoffen schaffen und einen „Binnenmarkt für Abfälle“ etablieren, vor allem in Bezug auf kritische Rohstoffe, so ein Verweis auf diesen Themenbereich in von der Leyens Grundsatzprogramm für den Zeitraum bis 2029. Der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft e. V. (BDE) fordert seinerseits, das Engagements für einen fortgeschriebenen Green Deal und für die Kreislaufwirtschaft in Europa zu verstärken. Von der Leyen hatte angekündigt, den Green Deal als „Clean Industrial Deal“ fortzuführen und diesen Plan für eine verbesserte Industriepolitik innerhalb der ersten 100 Tage ihres neuen Mandats vorzustellen. weiterlesen…

Langfristige Wettbewerbsfähigkeit, Planbarkeit und soziale Abfederung: Wege zur Klima- neutralität der europäischen Industrie

Forderungspapier zur europäischen Industriepolitik – Kreislaufwirtschaft

Die europäische Industrie spielt eine zentrale Rolle im Ziel der EU, bis 2050 die erste klimaneutrale Staatengemeinschaft zu werden. Aktuell verursacht sie jedoch noch 20 Prozent der Treibhausgasemissionen. Trotz temporärer Reduktionen durch wirtschaftliche Einbrüche fehlt es an strukturellen Maßnahmen und Investitionssicherheit für eine nachhaltige Emissionsminderung. Um dies zu ändern, fordern die zeichnenden Organisationen eine europäische Industriestrategie als Teil des European Green Deals. Zu den Autoren gehören neben Germanwatch der Deutsche Naturschutzring, BUND, Deutsche Umwelthilfe, NABU, WWF, Runder Tisch Reparatur und natureplus. weiterlesen…

Syschemiq – kreislauffähige Kunststoffe für eine nachhaltige Zukunft

Gespräch mit Dr. Anna Kerps (UMSICHT): „Wir schaffen eine Grundlage, die auch auf andere Länder zu übertragen ist“

Im Projekt Syschemiq arbeiten seit rund eineinhalb Jahren 21 Organisationen aus ganz Europa daran, Plastikrecycling in der trilateralen Region von Belgien, den Niederlanden und NRW zu verbessern. Dr. Anna Kerps, Abteilung Nachhaltigkeit und Partizipation bei Fraunhofer UMSICHT, erklärt im Interview, wie sich Systeme für das Sammeln, Sortieren und die Vorbehandlung von Plastik optimieren lassen, wie das Bewusstsein in der Gesellschaft für das Thema erhöht werden soll und warum Ökobilanzierungen so wichtig für das Design for Recycling sind. weiterlesen…

Bis 2030: 43,5 Milliarden in Fernwärme investieren 

VKU-Studie zu Wärmenetzen

Um die Klimaschutzziele zu erreichen, haben Fernwärmeversorger Rekordinvestitionen zu stemmen. Bis 2030 müssen insgesamt 43,5 Milliarden Euro in den Aus- und Umbau der Fernwärme investiert werden. Das geht aus der am 22.07.2024 veröffentlichten Neuauflage eines Gutachtens der Prognos AG hervor. Beauftragt wurde die Aktualisierung des Gutachtens „Perspektive der Fernwärme – Aus- und Umbau städtischer Fernwärme als Beitrag einer sozial-ökologischen Wärmepolitik“ (von 2020) vom AGFW | Der Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK und dem Verband kommunaler Unternehmen (VKU). weiterlesen…

Bio-Baumaterial aus CO2-fressenden Bakterien

Neuartige biogene Konstruktionsmaterialien Steine, Dämmstoff und Beton

Lebende (Bau-)Materialien (LBM) können gezielt CO2 aufnehmen und dieses in Calciumcarbonat, CaCO3 (Kalk) umwandeln. Das benötigte CO2 kann dabei sowohl aus der Atmosphäre aufgenommen als auch industriellen Prozessen entzogen werden. In den LBM enthaltene Mikroorganismen, wie Cyanobakterien, nutzen das CO2 zur Calciumcarbonat-Mineralisierung (MICP = microbially induced calcium carbonate precipitation). Blaugrün(Cyano-)bakterien kommen weltweit in Feuchtböden, Mooren und im Süßwasser vor. Sie tummeln sich ebenso im salzigen Meerwasser, auf Steinen und Baumrinden, sind also leicht zu finden und abzuernten. Wenn sie sterben, bilden sie feste Kalksteinstrukturen, wie die Stromatolithen, poröse Sedimentgesteine an der Küste. Unter bestimmten Bedingungen machen sie im Reagenzglas dasselbe. (Bild: ‚Lebendes‘ Baumaterial – geschäumte Strukturkörper – Grün entsteht durch das Chlorophyll der Bakterien – © Fraunhofer IKTS) weiterlesen…

Ideale Lebensmittelverpackungen sind keine Utopie

Kreislaufwirtschaft gegen immer mehr Plastik

Kompostierbare Einwegbeutel aus Wein- und Mandelschalenabfällen verhindern Oxidation von Sonnenblumenöl, Behälter aus Reisstroh mit antibakteriellen Eigenschaften konservieren Fleischfilets – zwei der Prototypen, an denen die Gruppe Biopolymere des Universitätsinstituts FoodUPV der Polytechnischen Universität València arbeitet. Sie sind auch der Beweis dafür, dass die Aufbewahrung von Lebensmitteln nicht gleichbedeutend sein muss mit der Verwendung von immer mehr Plastik, schreiben María Vargas Colás und Chelo González Martínez, beide Polytechnische Universität València am 15.07.2024 in The Conversation. weiterlesen…