Zwei Forschungsergebnisse des UNEP Resourcenpanel

2.
Environmental Risks and Challenges of Anthropogenie Metals Flows and Cycles – von Prof. Ester van der Voet et al.

Kernbotschaften:
Der neue Bericht des UN Ressourcenrats „Environmental Risks and Challenges of Anthropogenie Metals Flows and Cycles“ bestätigt, dass anthropogene Metallzyklen einige Größenordnungen größer sind, als natürlich Metallzyklen. Emissionen in die Umwelt sind allerdings ungefähr in der gleichen Größenordnung wie natürliche Emissionen. Jedoch unterscheiden sich die Emissionen deutlich zwischen verschieden stark nachgefragten Metallen. Dort, wo eine sinkende Nachfrage sichtbar ist (zum Beispiel bei Cadmium oder Mercury), dominieren die Emissionen von alten Beständen. Dort, wo eine steigende Nachfrage sichtbar ist, steigen die Emissionen proportional zur Zunahme der Produktion und somit während dem Abbau von Metallen, der Verarbeitung und Nutzung. Allerdings ist es wichtig darauf hinzuweisen, dass die anthropogenen Metallemissionen in die Umwelt zunehmend von nicht-metallischen Quellen stammen (zum Beispiel von fossilen Rohstoffen, Phosphat Dünger etc.), was den zunehmenden Energiebedarf und die Zunahme an extensiver Landwirtschaft wiederspiegelt.

Die globale Metallproduktion hat signifikante Auswirkungen auf die globale Energienachfrage, da die Primärproduktion von Metallen für 7-8% der totalen globalen Energienutzung verantwortlich ist. Der Gesamtenergiebedarf variiert dabei stark zwischen 20 MJ (Stahl) und 200.000 MJ (Platinum) pro Kilogramm produziertem Metall. Trotzdem sind aufgrund des deutlich größeren Produktionsvolumens hauptsächlich Stahl, Aluminium und andere Basismetalle für den größten Anteil am weltweiten Energiebedarf verantwortlich. Obwohl große Energieeffizienz Potentiale durch die Nutzung von aktueller Technologie vorhanden sind, ist es möglich, dass der zunehmend sinkende Metallgehalt von Erzen (zum Beispiel von Gold, Kupfer oder Nickel), dazu führen kann, dass sich die Energieintensität der Metallproduktion weiter erhöht. Sekundärproduktion von Metallen kann bis zu zwei Größenordnungen weniger Energie pro Kilogramm von produziertem Metall benötigen als Primärproduktion. Recycling stellt daher einen überaus wichtigen Bestandteil eines ressourceneffizienten Metallmanagements dar.

Primärproduktion von Metallen hat zahlreiche lokale Umweltauswirkungen zur Folge. Dazu gehört unter anderem die Verschmutzung von Grundwasser, der Abfall aus Minen, Luftemissionen (GHG, Sulfur Dioxid etc.), Landnutzung und Verlust von Biodiversität. Die verstärkte Anwendung von „Besten Verfügbaren Technologien“ (BAT) ist notwendig, um die Umweltauswirkungen so weit wie möglich während der Rohstoffgewinnung, aber auch nach Schließung der Abbaustätte, zu minimieren.