PwC-Studie: Rahmenbedingungen bedrohen Versorgungssicherheit

„Fossile Energieträger auch noch 2030 wichtigste Stromquelle“

Der weltweit steigende „Energiehunger“ wird auch in den nächsten Jahren eine gewaltige Herausforderung für die Branche der Energieversorger darstellen. Denn es müssen sowohl bedrohliche Engpässe als auch Investitionshürden überwunden werden, damit dieser Hunger gestillt werden kann. Welche Ansätze die Branche sieht, zeigt der „PwC Annual Global Power & Utilities Survey.

Für den zwölften „PwC Annual Global Power & Utilities Survey“ („The shape of power to come. Investment, affordability and security in an energy-hungry world“) hat PwC 72 Energieversorger aus 43 Ländern befragt. Dabei kam heraus: Will man die weltweite Stromversorgung trotz der rasant steigenden Nachfrage gewährleisten, dürften fossile Energieträger auch noch im Jahr 2030 die wichtigste Stromquelle sein.

IWR setzt den Akzent ziemlich anders – in der Veröffentlichung des Münsteraner Internetportals über die PwC-Untersuchung heißt es: „Nicht alle Versorger zittern vor den Erneuerbaren: Erneuerbare Energien, dezentrale Energieversorgung, intelligente Stromnetze: Die klassischen Versorger weltweit stehen vor großen Herausforderungen. Aber anders als die Rhetorik in Deutschland manchmal vermuten lässt, sehen die Unternehmen laut einer Studie in dem Wandel große Chancen.“

Die Wirtschaftskrise- und Finanzkrise hat insofern Einfluss auf dieses Szenario, dass 78 Prozent der Befragten sagten, der ökonomische Abschwung beeinträchtige ihre Investitionen in Infrastrukturprojekte mittelmäßig bis stark. Dennoch plant die Mehrheit (68 Prozent) umfangreichere Ausgaben für Modernisierungen oder gar Erneuerungen von Anlagen. 55 Prozent wollen ihre Erdgasanlagen erneuern, hingegen nur 21 Prozent im Bereich Kohle oder Kernenergie modernisieren. 24 Prozent planen Mittel für Offshore-Windprojekte ein, 37 Prozent für Onshore.

Weitere zentrale Ergebnisse der Untersuchung:

  • Ausfallsichere, bezahlbare und klimafreundliche Stromversorgung kann nur dann gelingen, wenn sich die finanziellen und gesetzlichen Rahmenbedingungen für Investitionen in Kraftwerke und Stromnetze schnell verbessern
  • Europaweit prognostizieren 53 Prozent der Branchenvertreter ein erhöhtes Risiko von Stromausfällen („Blackouts“) in der Zeitperiode bis 2030
  • Mehr als 80 Prozent nehmen an, dass sowohl Onshore-Windkraft und Biomasse-Stromerzeugung als auch sämtliche Formen der Solarenergie im Jahr 2030 ohne Subventionen wettbewerbsfähig sein können

->Quelle(n):pwc.de; iwr.de; die Studie: pwc.de/global-power-and-utilities-survey-2012.pdf