Kondensstreifen klimaschädlich

„Chemtrail“ – gefundenes Verschwörungs-Fressen

Chemtrails sind sind gemäß einer (unbewiesenen und unter ihren Verfechtern höchst umstrittenen) Verschwörungstheorie Kondensstreifen, die neben den kondensierten Flugzeugabgasen Chemikalien enthalten sollen. Diese würden den Abgasen zugesetzt oder zusätzlich versprüht. Chemtrails sollen dem Geoengineering, der Bevölkerungsreduktion oder militärischen Zwecken dienen, oder sie sollen den Boden zugunsten neuentwickelten Gen-Saatguts großer Konzerne unfruchtbar machen. Über die Zusammensetzung dieser angeblich vorhandenen Stoffe besteht keine Einigkeit, oft nennen die Anhänger jedoch Barium- und Aluminium-Verbindungen als Bestandteil.

Seit dem Zweiten Weltkrieg bekannt: Große Kondensstreifen vor allem vor Wetterumscchwüngen

Im Normalfall hängt die Ausbreitungsform und -geschwindigkeit sowie die Beständigkeit der Kondensstreifen von Faktoren wie Temperatur, lokaler Windgeschwindigkeit und Luftfeuchtigkeit ab. Bei geringer Luftfeuchtigkeit lösen sich Kondensstreifen rascher auf. Bei hoher Luftfeuchtigkeit können Abgaspartikel als Kristallisationskeime wirken, weiteren Wasserdampf binden und sich bei entsprechenden Strömungen weit ausbreiten. In der Meteorologie werden Kondensstreifen vielfach „künstliche Cirruswolken“ genannt und sind schon länger bekannt, als die nach der Verschwörungstheorie „organisierte Klimaänderung“ stattfindet. Kondensstreifen, die am Himmel stehen bleiben, sind der Wetterkunde zufolge Anzeichen für Wetteränderungen. Dies war bereits den Jagdfliegern im Zweiten Weltkrieg bekannt – 50 Jahre vor der ersten Chemtrail-Verschwörungstherorie.

Zu den technischen Voraussetzungen der Chemtrails gibt es verschiedene, zum Teil widersprüchliche und technisch nicht schlüssige Erklärungsversuche. Das Greenpeace Magazin bewertete die Spekulationen über Chemtrails in einem eigenen Artikel als Verschwörungstheorie und schloss sich den Ergebnissen des Umweltbundesamtes an.

Nicht zu verwechseln mit Hagelfliegen

Nicht mit den angeblichen Chemtrails verwechselt werden darf das sogenannte Hagelfliegen zur Wetterbeeinflussung und die Versuche Regenwolken künstlich zum Abregnern zu impfen. Bei Ersterem wird von Kleinflugzeugen (deren Inneres oft als Beleg für die Chemtrails zitiert wird) mit Spezialgeneratoren ein Gemisch aus Silberjodid und Aceton im Aufwindbereich von Gewitterwolken ausgebracht. Das führt zur Bildung winziger Eiskeime, damit sich keine großen Hagelschloßen bilden, sondern kleine Eiskugeln, die oftmals sogar wieder schmelzen, bevor sie am Boden ankommen. Das ausgebrachte Silberjodid ist nach der Verdünnung in der Luft in der Umwelt nicht mehr nachweisbar (nach Wikipedia).
->Quelle(n) und weiterlesen: energiezukunft.eu; met.reading.ac.uk; mpg.de; wikipedia.org/Chemtrail