Im Divestment vorne

Private Investoren ziehen nach

Auftrieb bekommt das Carbon Divestment auch durch private Investoren. Die Tagesschau meldete Anfang Juni 2015 beispielsweise: „Der norwegische Staatsfonds ist der weltweit größte seiner Art – und auch an Dutzenden deutschen Konzernen beteiligt. Nun hat das Parlament in Oslo entschieden, Kohleunternehmen aus dem Portfolio zu verbannen. RWE und E.on müssen zittern.“ Diese Entscheidung hat Gewicht, denn der norwegische Staatsfonds verfügt über Mittel von mehr als 800 Milliarden Euro.

Inzwischen folgen immer mehr private Anleger/innen diesem Beispiel. Im November gab beispielsweise die Allianz AG bekannt (siehe: solarify.eu/divestment-allianz-dekarbonisiert), der weltgrößte Versicherungskonzern, sich aus dem Kohlegeschäft zurückziehen zu wollen. „Das Geld meidet die Kohle“, titelten am Jahresende die Westfälischen Nachrichten. Die Dekarbonisierung wird damit zur politischen und zur wirtschaftlichen Bewegung.

Zwei Hinweise auf Solarify-Artikel:

  1. Germanwatch wies am 05.11.2015 auf eine wichtige Rede aus England hin: Der Klimawandel gefährdet die Stabilität der Finanzmärkte. In welch großem Ausmaß dies jetzt schon absehbar sei, habe Mark Carney – Vorsitzender des Finanzmarktstabilitätsrats der G20 und Gouverneur der Bank of England – in einer Rede vom 29.09.2015 eindrücklich dargelegt.
  2. Der weltweite Ausstieg aus Investitionen in umweltschädliche fossile Brennstoffe hat sich im vergangenen Jahr verfünfzigfacht, gemäß einer neuen Studie des US-Beratungsunternehmens Arabella Advisors. Die Zahl der Investoren, die sich zum sogenannten Divestment verpflichtet haben, – sie verwalten 2,32 Billionen Euro – ist laut der Studie jüngst exponentiell gewachsen.

Gerhard Joksch ist stellvertretender Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Münster.

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