Obsoleszenz

Obsoleszenz (lat. obsolescere‚ sich abnutzen, alt werden, aus der Mode kommen) wird die natürliche oder künstlich beeinflusste Alterung von Produkten genannt, die meist unter Energieaufwand hergestellt worden sind. Ds Wort ist erst jüngst allgemein in Gebrauch gekommen – dagegen ist das zugehörige Adjektiv obsolet schon länger üblich. Es gibt mehrere Artenvon Obsoleszenz:

  • Bei der geplanten, auch: künstlichen Obsoleszenz wird schon bei der Herstellung eines Produkts der Verschleiß absichtlich eingebaut. Dazu gehören auch erschwerte Reparaturmöglichkeiten durch Konstruktion, mangelnde Verfügbarkeit von Informationen oder durch die Preisgestaltung.
  • Indirekter Verschleiß lässt durch Änderungen ein Bauteil schneller altern.
  • Bei der funktionellen Obsoleszenz funktioniert das Produkt selbst zwar weiter, kann aber nicht mehr in vollem Umfang genutzt werden, etwa aufgrund neuer Anforderungen, wie neue Komplementärprodukte – vor allem in schnell wechselnden Branchen wie bei Computern und Software (z. B. kein Treiber mehr für vorhandenes Gerät unter neuen Systemversionen). Immer mehr langfristige und -lebige Projekte und Wirtschaftsgüter sind dadurch gefährdet. Im Softwarebereich kann die Open-Source-Bewegung als Gegenbewegung gesehen werden: Bei freien Software-Lizenzen (z. B. GPL) unterliegenden Softwareprodukten kann endgültiges Auslaufen der Verfügbarkeit über die garantierte Offenlegung des Quellcodes ausgeschlossen werden.
  • Psychische Obsoleszenz nennt man es, wenn an sich funktionierende Produkte deshalb abgelehnt werden , weil sie unansehnlich geworden oder aus der Mode geraten sind, resultierend aus aus Modetrends oder technischen Entwicklungen. Design ist daher ein probates Mittel, künstlich Obsoleszenz herbeizuführen.