SRU fast völlig neu

Sachverständigenrat für Umweltfragen beginnt Periode 2016 bis 2020 in neuer Zusammensetzung

Der neu besetzte Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) nahm am 01.07.2016 seine Arbeit auf. Die sieben Sachverständigen des SRU werden vom BMUB nach Zustimmung durch das Bundeskabinett für die Dauer von vier Jahren berufen. Zwei Mitglieder (Callies und Niekisch) wurden für eine weitere Amtsperiode bestätigt, fünf Mitglieder neu ernannt. Dem SRU gehören jetzt die folgenden Professorinnen und Professoren an:

  • Prof. Dr. Christian Calliess ist Inhaber der Professur für öffentliches Recht und Europarecht am Fachbereich Rechtswissenschaft der Freien Universität Berlin. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Europa-, Verfassungs- und Umweltrecht. Prof. Calliess gehört dem SRU seit 2008 an.
  • Prof. Dr. Claudia Hornberg ist Professorin an der Fakultät für Gesundheitswissen­schaften der Universität Bielefeld. Sie forscht zu Umwelt und Gesundheit, insbesondere zu Umwelteinflüssen auf die menschliche Gesundheit, ökologische Gesundheitsförderung und Umweltgerechtigkeit.
  • Prof. Dr. Claudia Kemfert ist Professorin für Energieökonomie und Nachhaltigkeit an der Hertie School of Governance sowie Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung. Sie beschäftigt sich mit ökonomischen Effekten der Klima-, Energie- und Verkehrspolitik.
  • Prof. Dr. Wolfgang Lucht ist Inhaber des Alexander-von-Humboldt Chair in Sustainability Science am Geographischen Institut der Humboldt-Universität zu Berlin und Leiter des Forschungsfeldes „Erdsystemanalyse“ am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Er arbeitet zu Wirkungen von Klima und Landnutzungsänderungen, zur Zukunft der Biosphäre sowie zu Umwelt- und Erdsystemanalyse.
  • Prof. Dr.-Ing. Lamia Messari-Becker ist Inhaberin der Professur Gebäudetechnologie und Bauphysik im Department Architektur der Universität Siegen. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Energie-, Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit im Bauwesen, insbesondere Hoch- und Städtebau sowie kommunaler Klimaschutz.
  • Prof. Dr. Manfred Niekisch ist Professor für Internationalen Naturschutz an der Goethe-Universität Frankfurt und Direktor des Frankfurter Zoos. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen insbesondere in Strategien und Instrumenten zur nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen, speziell zum Schutz der Biodiversität. Prof. Niekisch ist seit 2008 Mitglied des SRU.
  • Prof. Dr.-Ing. Vera Susanne Rotter leitet das Fachgebiet für Kreislaufwirtschaft und Recyclingtechnologie an der Technischen Universität Berlin. Die Inhalte ihrer Arbeit liegen insbesondere im Bereich Ressourceneffizienz und verbesserte Nutzbarmachung von sekundären Rohstoffen.

Aus dem Rat ausgeschieden sind Prof. Dr.-Ing. Harald Bradke, Prof. Dr.-Ing. Martin Faulstich, Prof. Dr. Heidi Foth, Prof. Dr. Karin Holm-Müller und Prof. Dr. Miranda Schreurs. Die neu ernannten Ratsmitglieder bedanken sich sehr herzlich bei ihren Vorgängern – insbesondere dem langjährigen Vorsitzenden Martin Faulstich – für ihre engagierte Arbeit und ihre fundierten Beiträge zur umweltpolitischen Diskussion.

Zu den Publikationen in der Berufungsperiode 2012 bis 2016 zählten das Umweltgutachten 2016 „Impulse für eine integrative Umweltpolitik“, die Sondergutachten „Stickstoff: Lösungsstrategien für ein drängendes Umweltproblem“, „Den Strommarkt der Zukunft gestalten“ und „Fluglärm reduzieren: Reformbedarf bei der Planung von Flughäfen und Flugrouten“. Veröffentlicht wurden auch Stellungnahmen und Kommentare zu Themen wie TTIP, Fracking und Meeresnaturschutz. Alle Veröffentlichungen stehen zum Download zur Verfügung.

[note Der bereits 1972 eingerichtete SRU hat den Auftrag, die Umweltsituation in Deutschland zu begutachten sowie Fehlentwicklungen und Möglichkeiten zu deren Vermeidung oder Beseitigung aufzuzeigen. Seine Handlungsempfehlungen richten sich nicht nur an die Bundesregierung, sondern auch an Länder, Kommunen, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Der aus sieben Mitgliedern bestehende Rat legt der Bundesregierung alle vier Jahre ein umweltpolitisches Gesamtgutachten vor, zuletzt im Juni 2012 mit dem Titel „Verantwortung in einer begrenzten Welt“. In Sondergutachten werden spezielle Umweltprobleme umfassend untersucht: Beispielsweise wurde im März 2014 das Sondergutachten „Fluglärm reduzieren: Reformbedarf bei der Planung von Flughäfen und Flugrouten“ und zuletzt im Januar 2015 das Sondergutachten „Stickstoff: Lösungsstrategien für ein drängendes Umweltproblem“ veröffentlicht. In Stellungnahmen und Kommentaren äußert sich der Rat zu aktuellen Fragen der Umweltpolitik, wie z. B. im Juni 2015 mit dem Kommentar „10 Thesen zur Zukunft der Kohle bis 2040“.]

->Quellen: