Solar-Geschäftsklima auf Siebenjahreshoch

„Talsohle endlich durchschritten“

„Die Zeichen stehen wieder auf Wachstum. Der Geschäftsklimaindex in der deutschen Solarwirtschaft ist auf höchstem Stand seit sieben Jahren“, meldet der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) und rechnet „mit weiter anziehender PV-Nachfrage aufgrund attraktiver Renditeerwartungen und Finanzierungsangebote für Gewerbe- und Immobilienbesitzer“.

Nach Verbandsangaben füllten sich die Auftragsbücher vieler Solarunternehmen. Zuletzt verzeichnete der BSW-Solar im Jahr 2010 einen so hohen Indexwert. Seinerzeit hätten vor allem hohe Fördersätze gelockt, jetzt seien es „eher die niedrigen Anschaffungskosten für hochwertige PV-Systeme“, so Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar.

Dach-PV in Unterpleichfeld b. Würzburg – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft

Nach einem jahrelangen Rückgang der Nachfrage hat die heimische Solarbranche die Talsohle endlich durchschritten. Das spiegelt sich darin wider, dass der PV-Geschäftsklimaindex des BSW-Solar auf dem höchsten Stand seit sieben Jahren angekommen ist. Der Grund für die guten Geschäftserwartungen: Die Auftragsbücher vieler Solarunternehmen füllen sich zunehmend. Aufgrund attraktiver Renditeerwartungen und Finanzierungskonditionen für Gewerbe- und Immobilienbesitzer rechnet der Branchenverband BSW-Solar in den nächsten Monaten mit einer weiter anziehenden Nachfrage.

Einen so guten Indexwert verzeichnete der BSW-Solar zuletzt 2010. Körnig erläutert den Unterschied: „Lockten damals vor allem hohe Fördersätze, so sind es jetzt eher die niedrigen Anschaffungskosten für hochwertige PV-Systeme. Der Zeitpunkt für den Einstieg in die eigene Solaranlage ist jetzt besonders günstig, da die Finanzierungskonditionen derzeit noch sehr günstig sind. Während es bei der Bank für das Ersparte so gut wie keine Zinsen gibt, wirft die Investition in das eigene Solarsystem hohe Einsparrenditen ab.“

Solarstromanlagen gelangen heute bereits für wenige tausend Euro in wenigen Stunden schlüsselfertig aufs Dach. Ihre Preise sind in den letzten zehn Jahren infolge technologischen Fortschritts und eines harten internationalen Wettbewerbs um mehr als 70 Prozent gesunken. Körnig: „Grünstrom vom eigenen Dach ist meist nur noch halb so teuer wie Graustrom vom Grundversorger. Das überzeugt: Immer mehr Verbraucher und Unternehmer werden zu solaren Selbstversorgern, zu sogenannten Prosumern.“

Um dabei möglichst hohe Eigenverbrauchsquoten zu erzielen, wird inzwischen beinahe jede zweite neue Solarstromanlage gemeinsam mit einem Batteriespeicher installiert. Der selbst geerntete Solarstrom wird so rund um die Uhr verfügbar. „Immer mehr Menschen und Unternehmen ermöglicht dies die lang ersehnte Unabhängigkeitserklärung in Energiefragen. Intelligent gesteuerte Stromspeicher entlasten gleichzeitig die Stromnetze, da sie die Erzeugungsspitzen zur Mittagszeit kappen“, so Körnig. Solarstromspeicher gelten inzwischen ebenfalls als ausgereift und werden von zahlreichen deutschen Qualitätsanbietern vertrieben. Sie werden vom Fachhandwerk mit wenigen Handgriffen montiert.

2016 rund 51.900 neue PV-Anlagen (1.000 mehr als 2015]

Laut Bundesnetzagentur wurden 2016 rund 51.900 neue PV-Anlagen mit einer Leistung von 1,52 GWp neu installiert, 1.000 Anlagen mehr als im Vorjahr 2015 (1,46 GWp). Für 2017 erwartet der BSW-Solar ein Marktwachstum im zweistelligen Prozentbereich. Insgesamt sind in Deutschland nach BSW-Angaben bereits weit mehr als 50.000 Solarstromspeicher und 1,5 Millionen Solarstromanlagen installiert.

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