Heimische Ladestation als Voraussetzung für E-Auto

Stromkosten im Privathaushalt übersichtlicher

Eine aktuelle Untersuchung von EUPD Research zeigt, dass für zwei Drittel der privaten Haushalte eine eigene Ladestation wichtige Basis für die Anschaffung eines Elektroautos ist. Die Energieversorger können bislang lediglich 42 Prozent der Endkunden mit ihrem Angebot an Ladestationen überzeugen. Diese Ergebnisse sind Teil des diesjährigen Energiewende Awards für Energieversorger.

Elektroautos erfreuten sich weiterhin zunehmender Beliebtheit in der deutschen Bevölkerung, was sich in stetig steigenden Zulassungszahlen ausdrücke. Während im Mai der Anteil an Neuzulassungen von E-Autos bereits bei 11,6 Prozent gelegen habe,[1] werde zum Jahresende ein Anteil von 20 Prozent als realistisch angesehen. Diese deutliche Zunahme an Elektrofahrzeugen rücke die Thematik der Ladeinfrastruktur immer stärker in den Fokus der Öffentlichkeit, heißt es in einer Pressemitteilung des Bonner Markt- und Wirtschaftsforschungsunternehmens.

Eine im Rahmen des Energiewende Awards von EUPD Research durchgeführte Befragung unter gut 500 Hausbesitzern in Deutschland unterstreicht die hohe Bedeutung der Ladeinfrastruktur im Fall der Anschaffung eines Elektroautos. Die Priorität der zukünftigen E-Autofahrer liegt hierbei auf einer privaten Ladestation. Knapp zwei Drittel der Befragungsgruppe geben an, dass eine private Ladestation „sehr wichtig“ bzw. „eher wichtig“ im Kontext eines eigenen Elektroautos ist. In Bezug auf die Verfügbarkeit einer öffentlichen Ladestation in Wohnortnähe belegen die Befragungsergebnisse lediglich bei knapp der Hälfte der Befragten eine höhere Relevanz.

Grafik © EUPD Research,

Grafik © EUPD Research,The Smarter E Europe, DCTI 2021

„Der Fokus der privaten Haushalte auf die eigene Ladestation für das Elektroauto verwundert kaum. Während der Zugang zu öffentlichen Ladestationen sich zum Teil äußerst schwierig gestaltet und mit stetig steigenden Ladekosten verbunden ist, sind die Stromkosten im Haushalt transparent und verhältnismäßig günstig. Zudem kann der Endkunde hier entscheiden, welcher Strom – im Idealfall der Solarstrom vom eigenen Dach – getankt wird.“, erklärt Dr. Martin Ammon, Geschäftsführer der EUPD Research.

Als traditioneller Energielieferant besäßen die Energieversorger im Rahmen der Energiewende einerseits eine besondere Rolle für den Endkunden. Andererseits böten sich den Energieversorgern vielfältige Optionen, sich mit neuen Produkten und Dienstleistungen in diesem Veränderungsprozess zu positionieren, so Ammon weiter. Wie gut dies gelinge bzw. wie der Endkunde dies wahrnimehme, dokumentierten weitere Befragungsergebnisse zum Themenkomplex der Elektromobilität.

42 Prozent der befragten Hausbesitzer zeigten sich zufrieden mit dem Angebot an Wallboxen bzw. Ladestationen zum heimischen Laden der Elektroautos. Dieses neue Thema werde von vielfältigen Förderprogrammen und Informationsangeboten flankiert, welche ebenso auf 40 bzw. 38 Prozent Zufriedenheit bei den Befragten träfen. Spezifische Autostromtarife zum Zuhause Laden oder zum unterwegs Laden erreichten gleichermaßen eine Zufriedenheit zwischen 39 und 35 Prozent, heißt es weiter.

Das Angebot an Ladestationen für Elektrofahrzeuge sei bei weitem nicht auf die Energieversorger begrenzt. In diesem starken Wachstumsmarkt seien zahlreiche neue Akteure vom spezialisierten Großhandel, über Automobilhersteller bis hin zum klassischen Einzelhandel aktiv. Die Fachmesse „Power2Drive Europe“ als Teil der „The smarter E Europe“ böte aktuell einen umfassenden Marktüberblick zu den Anbietern von Ladestationen, welcher in Zusammenarbeit mit cosmix, der Plattform für Ladeinfrastruktur erarbeitet worden sei.

Bereits zum fünften Mal werden im Rahmen der Innovationsplattform „The smarter E Europe Restart 2021“ am 7. Oktober 2021 die innovativsten Energieversorger mit dem Energiewende Award ausgezeichnet. Der Award richtet sich an Energieversorger, die mit ihrem Engagement im Besonderen die Energiewende in der DACH-Region vorantreiben. Initiatoren des Projektes sind das DCTI Deutsches CleanTech Institut, The smarter E Europe und EUPD Research.

[1] https://www.kba.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2021/Fahrzeugzulassungen/pm25_2021_n_05_21_pm_komplett.html?nn=3033666

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