Grüner Asphalt Meilenstein zu klimaverträglichem Straßenbau

Kanton Basel-Stadt als Vorreiter

Bis 2037 muss Basel-Stadt die Treibhausgas-Emissionen auf Null senken. Der im Straßenbau eingesetzt Normal-Asphalt verursacht jedoch Treibhausgas-Emissionen. Nun hat das Bau- und Verkehrsdepartement des Kantons zusammen mit dem Institut für Baustofftechnologie ViaTec einen CO2-negativen Asphalt entwickelt. Der Straßenbelag soll den CO2-Fußabdruck des Basler Straßenbaus dank Pflanzenkohle erheblich reduzieren. Jährlich könnten damit rund 450 Tonnen mehr CO2-Äquivalente dauerhaft in den Straßen eingelagert werden, als die Asphalt-Produktion verursacht.

Asphaltfertiger Einbau heiß an heiß – © Sonaz – Eig. Werk, CC BY 3.0, commons.wikimedia.org

Bis 2037 soll Basel-Stadt seine Treibhausgas-Emissionen auf Kantonsgebiet auf Netto-null senken. Der im Straßenbau eingesetzte, herkömmliche Asphalt verursacht Treibhausgas-Emissionen. Asphalt erfüllt die zahlreichen Belagsanforderungen für befahrene Straßen. Der Kanton möchte Straßen deshalb nur wo nötig sanieren und Asphalt sparsam, rückbaubar und sortenrein einsetzen und wiederverwenden. Wenn saniert werden muss, werden mit Pflanzenkohle versetzte Straßenbeläge, sogenannt „grüner“ Asphalt, künftig den CO2-Fussabdruck des Basler Straßenbaus reduzieren.

In Basel produziert IWB in einer eigenen Anlage zertifizierte Pflanzenkohle aus Grüngut unter Sauerstoffausschluss. Die dabei freiwerdende Wärme wird für das Fernwärmenetz genutzt. Die verbleibende Pflanzenkohle besteht aus dem Kohlenstoffanteil des CO2, welches die Pflanze der Umwelt während ihrem Wachstum entzogen hat. Das CO2 wird so dauerhaft der Atmosphäre entzogen. Im Rahmen eines Forschungsprojekts haben das Tiefbauamt Basel-Stadt und das Institut für Baustofftechnologie ViaTec Basel AG verschiedene Asphaltmischungen mit unterschiedlichem Pflanzenkohleanteil entwickelt und getestet. Es zeigte sich: Der Pflanzenkohle-Asphalt ist von hoher Qualität, zeigt gute technische Eigenschaften, erfüllt alle Anforderungen der Schweizer Asphaltnormen und ist langlebig. Die Kosten für einen Straßenbelag mit Pflanzenkohle sind geringfügig höher als bei einem Standardbelag.

Das Tiefbauamt Basel-Stadt hat den Belag seit 2022 auf einem Recyclingbaustoff-Umschlagplatz in der Praxis erprobt. Eine Versuchsfläche von 450 Quadratmetern erhielt eine tragende Asphaltschicht aus 50 Prozent Recyclingasphalt und 2 Prozent Pflanzenkohle. Die Ergebnisse sind äusserst positiv. Eine Tonne der neuen Asphaltmischung bindet dauerhaft ein Äquivalent von 50 Kilogramm CO2. Insgesamt wurde auf der Versuchsfläche rund anderthalb Tonnen CO2 mehr gebunden als bei der Materialgewinnung, Herstellung, Transport und dem Einbau insgesamt freigesetzt wurden. Der Belag ist somit sogenannt „CO2-negativ“ – ein Meilenstein auf dem Weg zum klimaverträglichen Straßenbau. Versuche mit Pflanzenkohle im Asphalt fanden auch bereits im Ausland statt. Nun wird es auch in Basel möglich sein, die Technologie grossflächig einzusetzen, wie der Kanton heute an einer Medienorientierung bekannt gab.

Flächendeckender Einsatz vorgesehen

In einem nächsten Schritt wird das Tiefbauamt Basel-Stadt in Zusammenarbeit mit regionalen Belagsmischwerken die Herstellung der Belagsmischung vereinfachen. Die beiden Tiefbauämter Basel-Landschaft und Basel-Stadt haben vereinbart, ihr Wissen und die Erfahrungen zum Pflanzenkohle-Asphalt laufend auszutauschen.

Künftig möchte das Bau- und Verkehrsdepartement Basel-Stadt Pflanzenkohle-Asphalt bei notwendigen Straßensanierungen möglichst flächendeckend einsetzen. Dabei gilt es, die jeweiligen technischen Anforderungen der Straßen und Plätze zu berücksichtigen. Ausgehend vom durchschnittlichen Bauvolumen der letzten Jahre könnte Basel-Stadt damit jährlich rund 1.250 Tonnen CO2-Äquivalent dauerhaft in den Basler Straßen einlagern.

Der Pflanzenkohle-Asphalt halte lange, sei qualitativ hochwertig, zeige gute technische Eigenschaften und erfülle alle Anforderungen der Schweizer Asphaltnormen, heißt es in dem Communiqué. Die Kosten für einen Straßenbelag mit Pflanzenkohle seien „geringfügig höher“ als bei einem Standardbelag.

Das Tiefbauamt Basel-Stadt hat den Belag seit 2022 auf einem Recyclingbaustoff-Umschlagplatz in der Praxis erprobt. In einem nächsten Schritt wird die Behörde in Zusammenarbeit mit regionalen Belagsmischwerken die Herstellung der Belagsmischung vereinfachen. Die Tiefbauämter beider Basel haben vereinbart, ihr Wissen und die Erfahrungen zum Pflanzenkohle-Asphalt laufend auszutauschen. Künftig möchte das BVD den Pflanzenkohle-Asphalt bei notwendigen Straßensanierungen möglichst flächendeckend einsetzen. Dabei gelte es, die jeweiligen technischen Anforderungen der Straßen und Plätze zu berücksichtigen.

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