AKWumms

So habe noch „kein Bundeskanzler die Richtlinienkompetenz genutzt“, schreibt Albert Funk in der Tagesspiegel-Abendlage über den AKW-Brief von Scholz an Lemke, Habeck und Lindner, und er nennt das einen „weiteren Wumms, sozusagen“.  Bei dpa steht, keiner habe die Richtlinienkompetenz so häufig genutzt wie Adenauer. 110 Kommentare hat das Machtwort von Scholz auf tagesschau.de gezeitigt, mehr oder weniger intelligente – wie immer. Ob Scholz wirklich glaubt, dass damit die Energiekrise gelöst wird, mag er seinen Memoiren anvertrauen – den Streithanseln hat er jedenfalls die Köpfe zusammengeschlagen – „Wumms“ eben. Dass Lindner symbolisch ein bisschen Kernkraft bekommt und sofort artig Männchen macht, zeigt seine politische Ernsthaftigkeit; Stimmen wird es ihm keine bingen, im Gegenteil. Denn für die Deutschen ist Atomenergie schon seit Jahrzehnten keine Gottesgabe mehr – spätestens seit 1986, seit Tschernobyl. Grünen-Co-Chefin Lang hat Recht: „Das AKW Emsland ist für die Netzstabilität nicht erforderlich“ – auch wumms. Erneuerbare müssen her, und zwar viele, und schnell. Auch wenn die ewig gestrigen Kimaverharmloser unentwegt zeternd ihre „Verschwörungs-„Argumente“ herumschreien und offenbar immer mehr werden. Sie werden die paar AKW-Wöchlein des Kanzlers kaum befrieden. Und das mit dem „Auf den Tisch  hauen“ ist ohnehin so eine Sache: Johannes Rau soll  einmal gesagt haben, wenn einer auf den Tisch haue, beeindrucke das oft nicht einmal den Tisch (oder war es Willy Brandt?)… -ho-