Japan bereitet „EE-Olympia“ vor

Leseempfehlung – FAZ: „1964 Shinkansen, 2020 Wasserstoff“

Die Olympischen Spiele in Tokio in vier Jahren will Japan sowohl kosten- als auch umweltbewusst vorbereiten. Gleichzeitig scheut man aber weder Mühen noch Kosten bei der Entwicklung des Brennstoffautos, so die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Wie passt das zusammen? fragt sich FAZ-Tokio-Korrespondent Patrick Welter.

Tokios frisch gewählte Gouverneurin Yuriko Koike habe nämlich angekündigt, noch einmal intensiv über die Kostenkalkulationen zu gehen: „Ich werde dem Steuerzahler keine weißen Elefanten hinterlassen“. Das ursprüngliche Versprechen, im Zentrum Tokios kompakte Spiele im Umkreis von acht Kilometern um das Olympische Dorf zu veranstalten, sei dennoch bereits aufgeweicht worden: Mehr Sportstätten als ursprünglich geplant seien nun weiter entfernt, weil weniger neu gebaut werden müsse. Auch die Entscheidung von Ministerpräsident Shinzo Abe, den Neubau des nationalen Stadions neu auszuschreiben, ist  „mutig“ gewesen, so Welter.

Wasserstoff als Energieträger

Tokio wolle aber unverändert die Olympischen Spiele zu einem großen Schritt in Richtung Wasserstoff als Energieträger nutzen. Brennstoffzellen sollen umweltfreundlich Autos antreiben und Häusern Strom und Wärme liefern. So wie die Olympischen Spiele 1964 Japan den Schnellzug Shinkansen brachten, sollen die Spiele 2020 Tokio zur Wasserstoff-Gesellschaft führen, habe es der frühere Gouverneur Yoichi Masuzoe formuliert – ein Schlagwort, das auch Abe dem von Energieeinfuhr abhängigen Land gesetzt habe. Die Stadt Tokio wolle bis 2020 die Wasserstoff-Energie mit umgerechnet 350 Millionen Euro fördern; bis dahin sollen mehr als eine Million stationäre Brennstoffzellen Häuser und Wohnungen mit Energie versorgen – Schaustück: das Olympische Dorf. Zugleich wolle die Stadtregierung im Olympiajahr rund 6000 Autos und 100 Busse mit Brennstoffzellen auf den Straßen haben.

Wer derzeit etwa das Brennstoffzellen-Auto Toyota Mirai für etwa 64 000 Euro kaufe, erhält knapp 18.000 Euro Subvention von der Regierung und weitere 9.000 von der Stadt. Für Busse und stationäre Brennstoffzellen zahlen Staat und Stadt gar 80 Prozent der Investitionskosten.

->Quelle und kompletter Artikel: faz.net/olympia-in-tokio-1964-der-shinkansen-2020-der-wasserstoff