Physiker Matthias Mann erhält Körber-Preis 2012

Max-Plancks „Eiweiß-Detektiv“ ausgezeichnet

Im Großen Festsaal des Hamburger Rathauses wurde dem Physiker und Bioinformatiker Matthias Mann der mit 750.000 Euro dotierte Körber-Preis 2012 überreicht. Der interdisziplinär arbeitende Wissenschaftler erhielt die Auszeichnung für seine bahnbrechenden Arbeiten zum Proteom, der Gesamtheit aller Eiweiße eines Lebewesens. Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz begrüßte die geladenen Gäste.

Matthias Mann, Direktor am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried bei München – Foto © MPI für Biochemie

Der 52-jährige „Eiweiß-Detektiv“, wie ihn seine Mitarbeiter nennen, studierte in Göttingen Mathematik und Physik und später an der amerikanischen Yale University im Fachbereich Chemical Engineering. Als Doktorand in Yale konzentrierte er sich auf Proteinforschung und entwickelte zusammen mit seinem Doktorvater John Fenn das sogenannte Elektrospray-Verfahren. Damit ist es möglich, Proteine elektrisch aufzuladen, in die Atmosphäre zu überführen und mit massenspektrometrischen Methoden zu vermessen.

Spannender Wettlauf um Human Proteom Projec

2008 gelang es Mann und seinem Team erstmals, das komplette Proteom eines Lebewesens zu entschlüsseln, das der Hefezelle, die mehr als 4000 Proteine auf einmal enthält. Inzwischen arbeiten Forscher in aller Welt fieberhaft daran, das komplette menschliche Proteom zu analysieren. Dieses „Human Proteom Project“ verspricht einen ähnlich spannenden Wettlauf wie um die Jahrtausendwende das „Human Genome Project“.

Der Körber-Preis ehrt Wissenschaftler mit besonders innovativen Forschungsvorhaben. Ein international zusammengesetztes Kuratorium unter dem Vorsitz von Professor Peter Gruss, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, wählte den Preisträger aus.
->Quelle:  www.mpg.dewww.koerber-stiftung.de