Oettinger will Stromnetze verstaatlichen

„Netzausbau verliefe homogener“

Für die Energiewende bereitet besonders der Ausbau der Stromnetze Probleme, mit denen künftig vor allem Windstrom von der Küste in den wirtschaftsstarken Süden transportiert werden soll. Rund 3.800 Kilometer neue Hochspannungsnetze sollen in Deutschland gebaut, weitere 4.400 Kilometer müssen optimiert werden.  Die Kosten könnten bis zu 30 Milliarden Euro betragen. Um den Ausbau zu beschleunigen, schlägt EU-Energiekommissar Günther Oettinger (CDU) nun vor, die bislang privaten Stromnetze teilweise zu verstaatlichen. »Das wäre vielleicht nicht billiger für die Verbraucher, aber der Netzausbau verliefe schneller und homogener«, sagte Oettinger. Die Europäische Union hatte den Versorgern vorgeschrieben, ihre Stromnetze geschäftlich abzutrennen. Drei der vier großen Versorger in Deutschland haben sie bereits an private Unternehmen verkauft: So ging das Netz von E.on an die niederländische Firma Tennet, das von RWE an die Commerzbank und das von Vattenfall an einen Finanzinvestor. Eine Neuordnung unter einem gemeinsamen Dach sei noch möglich und nach europäischem Recht auch zulässig, sagte Oettinger.
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