Hohe Akzeptanz für Ausbau Erneuerbarer Energien

Menschen bevorzugen kollektives System

„Die Bürger müssen höhere Lasten schultern, während gleichzeitig die Industrie von großzügigen Ausnahmen und sinkenden Börsenstrompreisen profitiert. Offenbar empfinden viele Befragte die Belastungen deshalb zunehmend als ungerecht“, bewertet Philipp Vohrer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien, die Ergebnisse der Umfrage. Auch Prof. Dr. Roland Menges, der mit ökonomischen Experimenten die gesellschaftliche Akzeptanz der Energiewende untersucht, bestätigt diese Entwicklung: „In unseren Experimenten wird immer wieder deutlich, dass die Bürger den Ausbau Erneuerbarer Energien wollen und auch bereit sind, dafür zu bezahlen“, erläutert der Leiter des Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre an der TU Clausthal. „Unsere Ergebnisse zeigen auch, dass die Menschen ein kollektives System wie die EEG-Umlage bevorzugen. Die Akzeptanz schwindet jedoch mit zunehmender Anzahl von Trittbrettfahrern, also von Ausnahmen im System“, so Prof. Dr. Menges weiter.

In der Lebenswirklichkeit der Menschen verankert

Dass die ermittelte Zustimmung zu Erneuerbaren Energien nicht nur ein abstrakter Wert, sondern auch in der Lebenswirklichkeit der Menschen verankert ist, belegt ein Blick auf einen weiteren Aspekt der Untersuchung: Befragt nach der Zustimmung zu Stromerzeugungs-Anlagen in der eigenen Nachbarschaft, bewertete auch in Bundesländern mit hoher Anlagendichte eine Mehrheit bis 75 Prozent Erneuerbare-Energien-Anlagen in der Nähe des eigenen Wohnortes als positiv – deutlich mehr als bei fossilen oder nuklearen Kraftwerken. Solar- und Windenergie-Anlagen erfahren dabei die größte Zustimmung. In der Umgebung solcher Anlagen fallen die Werte noch besser aus. Sie variieren leicht zwischen den Bundesländern, wobei der Grad der Zustimmung wenig mit der konkreten Anlagenzahl im Land zu tun hat: Einige Länder mit vielen Öko-Energie-Anlagen (Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein) melden überdurchschnittliche Zustimmung, andere wie Niedersachsen und Brandenburg finden sich trotz der auch dort hohen Zustimmungsraten am Ende der Skala.

„Die Menschen in ganz Deutschland wollen die Energiewende, daran hat sich trotz aller Diskussionen nichts geändert“, fasst Philipp Vohrer die Ergebnisse zusammen. „Um die große Akzeptanz der Bürger zu erhalten, muss der Umlagegerechtigkeit hoher Stellenwert eingeräumt werden.“
->Quelle: www.unendlich-viel-energie.de