Algenhaus produziert Energie

Chlorella hat Arbeit aufgenommen

Ende April wurden die Fassadenelemente des Algenhauses auf der Internationalen Bauausstellung (IBA) in Wilhelmsburg mit der Mikroalge Chlorella gefüllt, schon können sich die pflanzlichen Einzeller im strahlenden Sonnenschein ans Werk machen. Die Glaswand erzeugt nicht nur Wärme und Biomasse, sie bindet auch das Treibhausgas CO2 und sorgt für echtes Biowohngefühl.

Mit dem experimentell-innovativen Projekt zeigen die Investoren Otto Wulff Bauunternehmung GmbH und SSC Strategic Science Consult GmbH, wie Wohnungsbau intelligent mit Biomaterial verknüpft werden kann.

Das Konzept wurde von SPLITTERWERK, Label für Bildende Kunst aus Graz, der Arup GmbH aus Berlin und B+G Ingenieure aus Frankfurt entwickelt. Das Gebäude verfügt über 15 Wohneinheiten mit einer Größe von 50 – 120 m2 und ist eben als Nullenergiehaus fertiggestellt worden.

Das fünfgeschossige Algenhaus BIQ ist weltweit das erste Gebäude mit einer Bioreaktorfassade als Teil eines ganzheitlich regenerativen Energiekonzepts. In plattenförmigen, permanent durchströmten Glaselementen werden Mikroalgen gezüchtet, die durch Photosynthese und Solarthermie Biomasse und Wärme produzieren. Die Wärme steht dem Haus als Heizenergie durch Wärmetauscher direkt zur Verfügung, Biomasse wird an anderer Stelle energetisch verwertet. BIQ gehört zu den Modellen der „Smart Material Houses“, mit denen die IBA Hamburg in der Bauausstellung in der Bauausstellung in Wilhelmsburg-Mitte neue und intelligente Baustoffe zeigt, die in Gebäuden und Fassaden verwendet werden.

Intelligent konstruierte Gebäude, so schätzt die EU, könnten bis zu 42 Prozent Energie, 30 Prozent Wasser und 35 Prozent CO2-Ausstoß einsparen helfen. Einige Konzepte des intelligenten Bauens sind in Wilhelmsburg zu bewundern. Unter ihnen sticht das Algenhaus hervor. Grün leuchtet schon von Weitem die Fassade, und grün ist auch der Anspruch des BIQ getauften Gebäudes. Es ist das erste Haus der Welt mit einer Fassade aus Glasbioreaktoren, die Wärme liefern und dank der wachsenden Grünalgen per Fotosynthese Kohlendioxid (CO2) aufnehmen.
->Quelle(n): a-tour.de; abendblatt.de