TubeWay – Kehrt die alte Rohrpost als Bahn zurück?

Bahnhöfe als Bypässe

Alle öffentlichen Stationen sind dem dynamischen Hauptstrom als Bypass angefügt. Die Anfahrt der Kabinen in der parallel-separierten Stationsröhre geschieht hydraulisch: Die Energie für die Erstschubhilfe im Stationsbereich kommt von der rückeingespeisten Bremsenergie ankommender Einheiten, übertragen auf dort im Boden eingelassene Schwungrad-Dynamos. Die Friktionsräder am Sohlepunkt erzeugen so ca. 70 % des Stroms für den Startschwung. Unmittelbar nach dem Startpunkt befindet sich eine Schleuse; dort fahren die Einheiten bereits mit 40 km/h. Ab da befindet sich jede Kabine in logistischer Steuerung des Hauptstroms. Startmoment, Gewicht und Abstand der Einheiten zueinander berechnet diese Logistik bei jeder Neureihung, welche überladene Einheiten vorerst auch abweist.

Verteilungsschleusen befinden sich vor und nach Stationen sowie an Zubringern und Abzweigungen. Diese Schleusentore arbeiten als flinke zweiflügelige Schiebetüren. Am Abzweiger gabelt sich das Rohr und beginnt dort mit je einer Schleuse. Durch die Zielvorgabe der Kabine wird einer der Rohrwege automatisch verschlossen, sodass die Kabine der gewünschten Sog-Direktive folgt. Am Abzweiger sitzt den Rohren je ein (filterbestückter) Lufteinlass auf. Dieser regelt den aktuellen Mengenbedarf seiner Strecke. Stündlich könnten laut Thalhammers Vision zigtausende Fahrgäste (und etliche Personen in Privatkabinen) komfortable Beförderung genießen.

„Voll rentabel“

Thalhammer hat seine Idee zum Wettbewerb der EU-Kommission „Deine Welt. Dein Klima“ angemeldet – sein Fazit: „Da Energiepreise allgemein ansteigen, und sich diese ökonomische wie ökologische Anlage mittelfristig amortisiert, lohnt sich der solar-technische Umstieg. Wir ernten über die Gesamtstrecke, mit bester PV-Technologie, die Tageslichtenergie für sämtliche Beförderungen. Auch Verkehrsunfälle waren dann gestern. Das System erübrigt schwere Fahrgestelle und umgeht die Luftbedingungen im Freien, bei denen mit zunehmendem Tempo der Widerstand ansteigt. Das Gesamtsystem ist in hohem Maße verschleiß- und reibungsarm. Die Materialbasis und das solide Fertigungsverfahren machen unsere wartungsarmen Betriebsstrecken aus Altglas voll rentabel.“

Der TubeWay soll zudem im Ausbau rund 40 % billiger als heute übliche Verkehrsträger sein. Wegen des solaren Betriebes könnten Gütertransporte und Benutzertickets günstiger angeboten werden. Thalhammer hofft nun auf „ein entsprechendes Kapital-Konsortium mit Affinität zu Politik und Bevölkerung“. Es sei zu hoffen,  „dass – kaufmännischem Kalkül folgend – die EU, die Industrie und Bankenwelt eine baldige Umsetzung des  TubeWay als technisch machbare, klimaneutrale und umweltschonende Verkehrsbewältigung anstreben“.
->Quelle(n): tubeway.jimdo.comfaculty.washington.edu; Die Studie (PDF); world-you-like.europa.eu