Mobiler Speicher ersetzt Wärmenetz

Kreislauf der Wärmeenergie

Start und Ziel müssen für den Wärmeaustausch speziell ausgerüstet sein, damit der Speicher be- und entladen werden kann. Notwendig sind beispielsweise lufttechnische Anlagen, die aus Ventilatoren, Filtern und Wärmeaustauschern bestehen. Die heiße Abwärme der Müllverbrennungsanlage wird durch die Zeolithschüttung im Container geblasen. Das Zeolith trocknet und speichert dabei rund zwei Megawattstunden Energie beliebig lange. Der Container wird zu einer Trocknungsanlage für Kunststoffe transportiert. Die feuchte Luft aus der Trocknungsanlage durchströmt das Zeolith. Das Mineral nimmt die Feuchtigkeit auf. Bei diesem Prozess entwickelt Zeolith weitere Wärme, die in die Trocknungsanlage strömt und die Kunststoffe trocknet.

Ist das Zeolith mit Wasser gesättigt, wird der MobS wieder zur MVA gefahren, um dort neue Energie zu speichern. Das Zeolith wird getrocknet und der Kreislauf beginnt von vorn. Der Containertausch dauert derzeit rund 60 Minuten, inklusive eines Fahrtweges von 7 Kilometern Stadtverkehr. Die Forscher gehen bei ihrem Demonstrationsprojekt von zwei Zyklen pro Tag aus. Damit kann die transportierte Energie preisgünstiger sein als solar erzeugte Wärme und, in besonderen Fällen, sogar günstiger als konventionelle Energieträger. Stand der Forschungsarbeiten Die weltweit erste MobS-Anlage funktioniert. Doch weitere Schritte sind notwendig, um ein abschließendes Bild zu erhalten. Das Forschungsprojekt läuft bis Ende 2013. Bis dahin sind weiter Aufgaben zu lösen: Kontinuierlicher Betrieb (seit Juli 2013), Bau eines zweiten Containers, Optimierung der Anlagen und des Prozesses, Wirtschaftlichkeitsbetrachtung, Energie- und CO2-Bilanz, Logistik- und Potenzialstudie.

„Zeolith – altgriechisch für siedender Stein – ist sehr porös. Es wird in Form von Pellets genutzt. Die kleinen Kugeln sind aufgebaut wie Schwämme, das macht ihre Oberfläche enorm groß: Ein Gramm des Materials hat eine Oberfläche von bis zu 1000 Quadratmetern und kann so bis zu 30 Prozent seines Trockengewichts an Wasser aufnehmen. Zudem kann das Mineral drei- bis viermal mehr Energie speichern als Wasser und die Energie ohne Verluste über lange Zeiträume halten.“

Betrieb geht nach Forschungsprojekt weiter

Schon heute wird geschätzt, dass der Weiterbetrieb des „Hammer-MobS“ nach Ablauf des Forschungsprojektes wirtschaftlich möglich ist. Aber auch andere Konzepte, die Abwärme aus der MVA zu nutzen, sind denkbar. Beispielsweise für den Betrieb eines Gewächshauses oder zur Laubtrocknung. „Wir haben viele Ideen, um die vorhandene Wärmeenergie effizienter zu nutzen, doch wir brauchen die richtigen Partner für die Umsetzung“, so Martin Treder, Projektleiter bei der MVA Hamm. Verbundprojekt MobS – Mobile Sorptionsspeicher: Ziel des Forschungsprojektes war und ist es, einen mobilen Wärmespeicher zu entwickeln, eine Demonstrationsanlage zu errichten und zu betreiben. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie fördert das Projekt mit 2,4 Millionen Euro über eine Laufzeit von vier Jahren bis Dezember 2013.

Projektpartner und Aufgaben:

  • ZAE Bayern koordiniert den Verbund der Partner, führt die wissenschaftlichen Arbeiten aus, sowie die Auslegung der Container, der Lade- und Entladestation. Es unterstützt die Inbetriebnahme sowie den Betrieb der Demonstrationsanlage und führt die Messungen durch.
  • MHB (Gesellschaft der MVA Hamm): Projektleitung und Auftragnehmer vom ZAE. Bereitet den Aufbau und Betrieb der Ladestation vor, holt die erforderlichen Genehmigungen ein. Desweiteren unterstützt sie den Aufbau und die Inbetriebnahme der Ladestation und betreibt die Anlage.
  • Potenzialabschätzungen, ökologische und ökonomische Gesamtbewertung, umweltrechtliche Beurteilung, Logistikkonzept und Marketing gehören ebenfalls zu ihren Aufgaben.
  • Hoffmeier Industrieanlagen konstruiert und fertigt die Container. In Kooperation mit den Verbundpartnern baut Hoffmeier die Lade- und Entladestationen vor Ort auf und nimmt sie in Betrieb.
  • Firma Jäckering betreibt die Trocknungsanlage für Kunststoffe. Sie unterstützt den Aufbau, die Inbetriebnahme und den Betrieb der Demonstrationsanlage.

->Quelle(n): zae-bayern.de; bundesregierung.de; mva-hamm.de/MobS;