Deutsche EE-Investitionen 2023 um 67 Prozent gestiegen

Rekordwert von fast 37 Milliarden Euro

Die Stromversorgung in Deutschland wird Jahr für Jahr sauberer und klimafreundlicher. Der Anteil der Erneuerbaren Energien am Stromverbrauch wächst beständig: von rund sechs Prozent im Jahr 2000 auf mehr als 50 Prozent im Jahr 2023. Das zeigen Daten der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) beim Umweltbundesamt für das BMWK. Mit 51,8 Prozent in 2023 liegt der Anteil 5,6 Prozentpunkte über dem Wert des Vorjahres von 46,2 Prozent. Damit wurde erstmals mehr als die Hälfte des gesamten Stromverbrauchs aus Erneuerbaren Quellen gedeckt. Nachdem aufgrund ungünstiger Witterung die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien 2021 noch rückläufig war, sorgten 2022 und 2023 mehr Wind und Sonne, aber besonders auch ein stärkerer Zubau an Photovoltaik- und Windenergieanlagen für einen kräftigen Anstieg an grünem Strom. Allerdings ist der deutliche Anstieg neben der höheren Strommenge aus Erneuerbaren Energien auch auf einen Rückgang des Gesamtstromverbrauchs 2023 zurückzuführen.

PV und Windgeneratoren bei Bitterfeld – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft, für Solarify

In die Installation von Photovoltaik-Anlagen flossen 2023 gut 17 Milliarden Euro, mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr. Der Rekord wurde aber nicht geknackt. Das geht aus einer Erhebung für das Bundeswirtschaftsministerium hervor, schreibt Die Investitionen in Erneuerbare-Technologien – Photovoltaik, Windenergie, Bioenergie, Wasserkraft, Umweltwärme/Geothermie und Solarthermie – haben im letzten Jahr deutlich zugenommen: Fast 37 Milliarden Euro wurden in Neuinstallationen investiert, nach gut 22 im Vorjahr und knapp 15 Mrd. 2021. Damit wurde der bisherige Rekordwert von fast 28 Mrd. Euro in 2010 deutlich übertroffen. Das geht aus dem Bericht „Wirtschaftliche Impulse durch Erneuerbare Energien“ hervor, die das Zentrum für Solar- und Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg für das Bundeswirtschaftsministerium erstellt hat.

Mit gut 17 Milliarden war PV wichtigstes Investitionsziel – sie hatte einen Anteil von 47 Prozent an der Gesamtinvestition. Dahinter folgen Umweltwärme und Geothermie inklusive Wärmepumpen mit 24 Prozent und die Windenergie mit 20 Prozent. Trotz eines Zuwachses von 115 Prozent gegenüber dem Vorjahr war 2023 gemessen an der Investitionssumme nicht einmal das stärkste Jahr der Photovoltaik. Denn 2010 flossen gar 19,6 Milliarden Euro in Neuanlagen. Installiert wurden damals 7,3 Gigawatt – im vergangenen Jahr waren es, bei einer etwas geringeren Investitionssumme, insgesamt 14,6 Gigawatt.

Zwei Milliarden Euro für den Betrieb von PV-Anlagen

Verglichen mit den Investitionen in Neuinstallationen fallen die Ausgaben für den Betrieb bestehender Anlagen natürlich relativ gering aus. Bei der Photovoltaik haben die ZSW-Experten hier fast zwei Milliarden Euro ermittelt, gut ein Fünftel mehr als im Vorjahr. Spitzenreiter sind hier die Technologien für Umweltwärme und Geothermie, allen voran Wärmepumpen, mit Ausgaben von 2,4 Milliarden Euro. Insgesamt wurden im letzten Jahr gut 23 Milliarden Euro für den Anlagenbetrieb aufgewendet, circa 800 Millionen Euro weniger als im Vorjahr. Davon entfallen etwa zwei Drittel auf Bioenergie-Anlagen, vor allem für die Einsatzstoffe.

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