1,3 Millionen junge Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung

Jede fehlende MINT-Arbeitskraft = 230.000 Euro Wertschöpfungsverlust im Jahr

Jede fehlende Arbeitskraft im MINT-Bereich bedeutet einen Wertschöpfungsverlust von 230.000 Euro im Jahr. „Es ist wichtig, dass junge Menschen frühzeitig für die so genannten MINT-Fächer begeistert werden“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel im Juli anlässlich des 150-jährigen Bestehens der Bayer AG.

Das gelte für Jungen, aber noch mehr für Mädchen, die in diesen Fächern immer noch unterrepräsentiert seien. „Wenn ich an meinen alljährlichen Empfang am ‚Girls‘ Day‘ denke und die jungen Mädchen nach ihren Berufswünschen frage, dann sehe ich, dass man sie durchaus noch mehr für den gesamten MINT-Bereich begeistern kann“, so Merkel.

Basis für das Geschäftsmodell Deutschland

Das Nationale MINT-Forum fördert die MINT-Bildung auf allen Stufen des Bildungssystems. Gegründet wurde es auf Initiative des Präsidenten der Deutschen Akademie Technikwissenschaften, Henning Kagermann,  und des Vorstandsvorsitzenden der Initiative „MINT-Zukunft schaffen“, Thomas Sattelberger.

Entdeckerfreude und Begeisterung wecken

Um dem MINT-Fachkräftemangel zu begegnen, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung eine Vielzahl von Maßnahmen angestoßen. Das „Haus der kleinen Forscher“ weckt die Experimentierfreude von Kita- und Grundschulkindern. Die AG MINT Lehrerbildung fordert in ihren Handlungsempfehlungen, die MINT-Ausbildung für Grundschullehrer auszubauen und spezielle Veranstaltungen für Lehrer der Sekundarstufen I und II anzubieten. „Naturwissenschaft und Technik sollen Entdeckerfreude und Begeisterung wecken“, stellte Bundesbildungsministerin Johanna Wanka fest. Dabei komme es besonders auf die Lehrer an.

MINT ist kein Beruf, MINT ist eine Perspektive – auch für  1,3 Millionen junge Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung

Jugendliche entscheiden sich eher für traditionelle Berufe. Deshalb wird im Rahmen der Berufsorientierung verstärkt für MINT-Berufe geworben. MINT steht für Zukunftsbranchen wie Umwelttechnik, Energieversorgung, Informationstechnik oder Biotechnologie. Die Grenzen zwischen den Fachbereichen sind fließend: Informatik funktioniert nicht ohne Mathematik. Die MINT-Berufe bieten vielfältige Chancen.

Die Metall- und Elektroindustrie etwa bildet jährlich 75.000 Jugendliche aus. Auch leistungsschwächere junge Menschen erhalten eine Chance. Innerhalb eines Jahres werden sie auf eine Ausbildung vorbereitet. 70 bis 80 Prozent der Geförderten schaffen den Sprung in die Ausbildung.

1,3 Millionen junge Menschen haben keine abgeschlossene Berufsausbildung. Sie könnten für MINT-Berufe gewonnen werden.
Folgt: Anzahl der Abschlüsse erhöhen, Abbrecherquoten senken