Haifischhaut-Lack für Windflügel

Entwicklung aus dem Fraunhofer IFAM – leistungssteigernd und leise

Mehr Leistung und weniger Lärm sollen Windenergieanlagen erzeugen, wenn für die Rotorblätter eine bestimmte Lacksorte verwendet wird: Sogenannter Haifischhaut-Lack. Das haben Untersuchungen im Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM, Bremen, ergeben. Dort wurde das Riblet-Lacksystem entwickelt und hat einer Mitteilung folgend „zu erfolgsversprechenden Ergebnissen geführt“ – Titel: „Haifischhautlack aus dem Fraunhofer IFAM beflügelt Windenergieanlagen“.

Im Versuch habe die Gleitzahl – d. h. das Verhältnis zwischen Auftrieb und Reibung – durch die funktionelle Riblet?Beschichtung um mehr als 30 Prozent gesteigert werden können. Daraus sei die Prognose abgeleitet worden, durch das Riblet?Lacksystem aus dem Fraunhofer IFAM lasse sich die aerodynamische Qualität von Rotorblättern signifikant steigern – „und zwar ohne zusätzliche Lasten für die Konstruktion der Windenergieanlage, da die leistungssteigernde Funktion in das Lacksystem integriert ist“.

„Diese Ergebnisse führen uns zu der Annahme, dass die Leistungssteigerung durch unser Riblet?Lacksystem eine Erhöhung der jährlichen Stromausbeute zwischen fünf und sechs Prozent ermöglicht“, erläutert Dr. Volkmar Stenzel, Leiter des Bereichs Lacktechnik am Fraunhofer IFAM. „Darüber hinaus erwarten wir einen zusätzlichen Nutzen durch unseren Haifischhautlack für die unmittelbare Umgebung: Die Beschichtung kann gleichzeitig in der Lage sein, die Lärmemission der Anlage zu reduzieren“, ergänzt Stenzel.

Die Ergebnisse wurden in praktischen Versuchen im Rahmen eines Kooperationsprojekts des Fraunhofer IFAM mit der Muehlhan AG in einem Windkanalversuch bei der Windguard GmbH in Bremerhaven durchgeführt. Hinsichtlich der aerodynamischen Grundlagen begleitete Prof. Dr. Alois Schaffarczyk von der Fachhochschule Kiel dieVersuche.

Für die Versuche wurde ein Modell mit dem Profil DU?W?300 gebaut, das zunächst mit einer konventionellen glatten Beschichtung gemessen wurde. Im Anschluss erfolgte die Messung mit demselben Modell, nun aber mit der funktionellen Riblet?Beschichtung versehen. Die Messungen wurden bei zwei unterschiedlichen Windgeschwindigkeiten (50 m/s sowie 75 m/s) und verschiedenen Anstellwinkeln durchgeführt.
->Quelle:  ifam.fraunhofer.de_pdf