Frankreich und Spanien bald per HGÜ verbunden

2 GW Übertragungsleistung

Die neue Trasse hat eine Übertragungsleistung von 2000 Megawatt (2 GW). Damit ist das HGÜ-Projekt ein wichtiger Teil beim Ausbau des transeuropäischen Stromversorgungsnetzes. Die HGÜ-Technik soll minimale Umweltauswirkungen mit ebenso minimalen Leitungsverlusten verbinden. Laut spanischen Veröffentlichungen soll sie die weitere Integration erneuerbarer Energien in das europäische Netz und die Verringerung der [[CO2]]-Emissionen ermöglichen. Der Bau des Tunnels war im März 2012 auf spanischer Seite und im Oktober 2012 auf französischer Seite begonnen worden, am 22. 04. 2013 erfolgte der Durchbruch mit dem Aufeinandertreffen der spanischen Tunnelbohrmaschine Alberas mit seinem französischen Pendant Canigou. Die Trasse soll im Mai 2015 ans Netz gehen.

Vorausgegangen war eine jahrelange Diskussion um Notwendigkeit und Nutzen der Leitung. Nach zahlreichen Umweltdebatten war  entschieden worden, die Leitung via HGÜ in der Erde zu verlegen.

Das Projekt der elektrischen Vernetzung Baixas-Santa Llogaia ist von europäischem Interesse, wird deshalb von der Europäischen Union im Rahmen des EEPR-Programms (European Energy Programme for Recovery) in Höhe von 225 Millionen Euro finanziert und erhält einen Kredit über 350 Millionen Euro von der Europäischen Investitionsbank (EIB).

Aus einer Veröffentlichung der Europäischen Investitionsbank EIB vom 20.09.2010: „Umweltverträglichkeitsprüfungen werden zurzeit sowohl für den französischen als auch für den spanischen Abschnitt der Verbundleitung durchgeführt. Die Umweltauswirkungen des Projekts betreffen hauptsächlich Auswirkungen auf den natürlichen Wasserhaushalt, den Abraum von Bohrungen, Rodungen und Beeinträchtigungen während der Bauzeit. In Einklang mit den Umweltverträglichkeitsstudien werden angemessene Kompensationsmaßnahmen ergriffen werden, um die identifizierten Auswirkungen zu minimieren.“

Widerstand geht weiter

Das Bündnis für das „Nein“ zur Hochspannungsleitung („No al MAT“) hat am 13.04.2014 als Symbol der Trauer für das Land, durch das die Trasse verläuft, Dutzende von Kreuzen in verschiedenen Dörfern der Provinz  Girona gesetzt . Einer Erklärung der Bürgerbewegung zufolge wird der „Tod“ des Landes und das „Verschwinden“ der Dörfer durch welche die Leitung führt, betrauert. Die Plattform protestiert mit Parolen wie „MAT = Tod“ oder „MAT = Krebs.“ Der Kampf gegen die Hochspannungsleitung gehe weiter und man werde nicht zulassen, dass „kapitalistische Interessen“ das Gebiet „töten“.
->Quelle(n): Text: Gerhard Hofmann;  lavanguardia.com; youtube.com; diaridegirona.cat; ree.es; cee.siemens.com; eib.org; ccaa.elpais.com; der Tunneldurchbruch am 22.04.2014: