Wind und PV billiger als Atom

Agora Energiewende: Wettbewerbsfähig

Neue Wind- und Solarstromanlagen können im Vergleich zu neuen Atomkraftwerken Strom zum halben Preis produzieren. Dieses Ergebnis haben Analysen der Prognos AG im Auftrag von Agora Energiewende erbracht. Sie gehen von den Vergütungssätzen für neue Atomkraftwerke in England aus sowie von den Vergütungssätzen für Ökostrom gemäß dem Erneuerbare-Energien-Gesetz in Deutschland in Verbindung mit der Verpressung von CO2 in unterirdischen Kavernen (Carbon Capture and Storage, CCS). Schon heute sei PV und Wind-Strom günstiger als Atomstrom – auch mit gasbetriebenen Ausgleichskraftwerken.

Die Technik habe sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten so rasant entwickelt, dass die Kosten für Strom aus Windkraft und Photovoltaik drastisch gesunken seien. Die Vergütungssätze für Solaranlagen in Deutschland sind alleine in den vergangenen fünf Jahren um etwa 80 Prozent gefallen. Diese Ausgangsüberlegung ließ Agora die folgenden Fragen stellen: Wie wettbewerbsfähig sind Wind- und Solaranlagen im Vergleich zu anderen CO2-freien Technologien? Welche Rolle können Erneuerbare im Rahmen von CO2-Vermeidungsstrategien spielen, wenn neben dem Umweltschutz auch die Kosteneffizienz in den Vordergrund rückt?

Neben den Kosten der Stromerzeugung wurden in der Studie auch die Kosten für ein Stromerzeugungssystem abgeschätzt, in dem die wetterabhängige Einspeisung aus Wind- und Sonne durch gasbetriebene Reservekraftwerke ausgeglichen wird. Dabei habe sich gezeigt, dass eine verlässliche Stromversorgung durch Wind- und Sonnenkraftwerke kombiniert mit Gaskraftwerken immer noch um 20 Prozent günstiger sei als eine Stromversorgung, die auf Atomkraft basiere.

„Der Wettbewerb um die kostengünstigste CO2-freie Stromerzeugung ist entschieden“, sagt Patrick Graichen, Direktor von Agora Energiewende. „Wind- und Sonnenenergie werden in Zukunft in immer mehr Ländern der Welt das Stromsystem prägen. Deutschland kann ? gemeinsam mit anderen Vorreiterregionen ? als Labor der Welt zeigen, wie sich eine stabile und günstige Stromversorgung auf Basis von Wind- und Solarenergie aufbauen lässt.“
->Quelle(n): prognos.com; die Analyse (englisch)agora-energiewende.de; pv-magazine.de;