Nachwuchswissenschaftler mit Otto-Hahn-Medaille ausgezeichnet

Michael Römelt erhält Preis der Max-Planck-Gesellschaft

Im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) in München erhielt der Nachwuchswissenschaftler Michael Römelt am 04.06. die Otto-Hahn-Medaille. Er wurde für seine herausragende Doktorarbeit auf dem Gebiet der theoretischen Chemie ausgezeichnet.  Römelt entwickelte in seiner Dissertation eine bahnbrechende Methode um Röntgenabsorptionsspektren zu berechnen. Seine Erkenntnisse haben bereits entscheidend dazu beigetragen, wichtige Fragen der Biochemie zu beantworten und werden bereits auf Probleme der Energieforschung angewandt. Der Preisträger hatte im Arbeitskreis von Frank Neese, Direktor des Max-Planck-Instituts für Chemische Energiekonversion, mit summa cum laude promoviert und arbeitet derzeit als Postdoktorand an der Princeton Universität USA.

Schlüssel-Atom im Enzym Nitrogenase identifiziert

Römelts bisher wohl spektakulärste Leistung auf dem Gebiet der theoretischen Spektroskopie ist eine Studie über das aktive Zentrum des Enzyms Nitrogenase.  In Zusammenarbeit mit der experimentell orientierten Gruppe von Prof. Serena DeBeer im Max-Planck-Institut für chemische Energiekonversion hat Römelt das Schlüsselatom im Enzym Nitrogenase identifiziert. Dieses Enzym ist in der Biochemie von zentraler Bedeutung, da es atmosphärischen Stickstoff in eine Form umwandelt, die lebende Organismen verwenden können – die sogenannte Stickstofffixierung,  der Prozess,  bei dem aus Stickstoff Ammoniak entsteht. Römelts spektakuläres Ergebnis wurde im weltweit renommierten Wissenschaftsjournal Science publiziert.

Michael Römelt zeichnet sich durch seine Vielseitigkeit aus, denn er ist einer der wenigen theoretischen Chemiker, der sowohl im Bereich der Methodenentwicklung wie auch der Computer-Chemieanwendungen erfolgreich arbeitet. Viele seiner Arbeiten wurden schon während seiner Doktorarbeit in zahlreichen Wissenschaftsjournalen veröffentlicht. Diese Leistung wurde nun mit der Otto-Hahn-Medaille belohnt.

Otto-Hahn-Medaille – Die MPG zeichnet seit 1978 jedes Jahr junge Wissenschaftler für herausragende Leistungen im Rahmen ihrer Doktorarbeit mit der Otto-Hahn-Medaille aus. Der Preis wird auf der jährlichen MPG Hauptversammlung verliehen. Durch die Medaille, die mit 7.500 Euro dotiert ist,  sollen die ausgezeichneten Nachwuchswissenschaftler zu einer Karriere in der Forschung motiviert werden. Der Preis ist nach Otto Hahn benannt, der 1944 für seine Arbeiten zur Kernspaltung den Nobelpreis für Chemie erhalten hat.

Das Max-Planck-Institut für chemische Energiekonversion (MPI CEC) in Mülheim an der Ruhr beschäftigt sich mit grundlegenden chemischen Prozessen, die bei der Speicherung und Umwandlung von Energie eine Rolle spielen. Das Ziel besteht darin, Sonnenlicht in kleinen, energiereichen Molekülen zu speichern und Energie so orts- und zeitunabhängig nutzbar zu machen. In den drei Abteilungen Heterogene Reaktionen, Molekulare Theorie und Spektroskopie und Biophysikalische Chemie arbeiten ca. 75 Forscher aus über 20 Ländern, und tragen mit ihrem Expertenwissen zum Erfolg einer nachhaltigen Energiewende bei.
->Quelle(n): MPI-CEC, ncbi.nlm.nih.gov; newenergyandfuel.com