Krawinkel wechselt die Seiten

Energieexperte der Verbraucherzentrale geht in die Wirtschaft

Holger Krawinkel war bisher die engagierte Stimme der Verbraucher im oft schrillen Konzert der Meinungen, Überzeugungen und Erwartungen in der Energiepolitik. Jetzt wechselt der bisherige Leiter des Geschäftsbereichs Verbraucherpolitik des Verbraucherzentrale Bundesverbandes auf einen der Chefstühle beim Mannheimer Energieversorger MVV Energie, wo er eine neue Abteilung aufbauen soll.

Krawinkel leitete elf Jahre lang den Geschäftsbereich Verbraucherpolitik im vz-Bundesverbrand. Zum 15. 07. 2014 geht er zur  MVV Energie. Seine neue Abteilung soll sich dort um die Interessen und Bedürfnisse der Kunden kümmern. In seinen Anfängen beim vzbv sprach er sich zunächst stets gegen die großzügige Förderung der Photovoltaik ausgesprochen: Es ging ihm um den Schutz der Verbraucher vor steigenden Strompreisen aufgrund der Förderung. Als klar wurde, dass dies so nicht eintrat, schwenkte er um und setzte sich für weiteren PV-Ausbau ein. Jüngst sprach er sich gar gegen die EEG-Umlage auf den Eigenverbrauch aus PV-Anlagen aus und unterstützte die Branche dabei, die Regelung auf ihre Verfassungsmäßigkeit überprüfen zu lassen.

„Wir haben in den vergangenen Jahren den weltweiten Durchbruch der Solarenergie finanziert – auch die deutschen Verbraucher“, erklärte Krawinkel. „Und jetzt wird ein Teil dieser Verbraucher den Nutzen dieser Finanzierung ausgeschlossen. Das kann nicht sein. Es ist völlig widersinnig, so eine Art Strafsteuer für die Nutzung dieser von uns verbilligten Solarmodule einzuführen. Ich hoffe sehr, dass auch dieses Element in der politischen Debatte noch zieht, so dass wir das nicht juristisch ausfechten müssen.“ Schließlich rechnete der vzbv unter seiner Leitung vor, dass die Einsparungen für die privaten und mittelständischen Verbraucher bis zum Jahr 2018 ganze 54 Cent im Jahr betragen. Statt dessen setzte Krawinkel sich dafür ein, die direkte Belieferung von Mietern mit Solarstrom vom Dach des Mehrfamilienhauses dem Eigenverbrauch gleich zu stellen.

->Quelle: Sven Ullrich auf photovoltaik.eu