Mobiler Großspeicher mit 1 MW

Speicher für die Energiewende: Fraunhofer IFF testet in Magdeburg erfolgreich Großbatterie

Mit der Energiewende steigt das Risiko von Schwankungen in den regionalen Stromnetzen. Großbatterien sollen künftig helfen, diese dadurch zu stabilisieren, dass sie gespeicherten Strom ins Netz zurückgeben oder zeitweise die Versorgung von Endabnehmern übernehmen können. Am Fraunhofer IFF in Magdeburg steht mit einer Leistung von einem Megawatt einer der größten mobilen Großspeicher Deutschlands. Im Beisein von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff demonstrierten die Forscher kürzlich, wie er eingesetzt werden kann. Dafür nahmen sie sogar eines ihrer Forschungsgebäude vollständig vom Netz.

Fabriken brauchen Strom – die Bänder müssen laufen, mitunter rund um die Uhr. Idealerweise kommt die Energie dafür aus regenerativen Quellen. Doch wenn Windräder und Solarzellen bei bestimmten Wetterlagen nicht ausreichend Strom liefern, müssen konventionelle Kraftwerke einspringen. Eine Lösung sind leistungsfähige Energiespeicher: Sie lagern überschüssigen Strom aus regenerativen Quellen ein und geben ihn bei Spannungsschwankungen wieder ins Netz. Für Unternehmen können sie darüber hinaus von doppeltem Wert sein. Denn sie können mit gespeichertem billigem Strom Spitzenverbräuche abdecken, für die sonst zusätzlich teure Energie aus dem herkömmlichen Leitungsnetz bezogen werden muss.

Wie das in der Realität funktioniert, demonstrierte Anfang Oktober 2014 das Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF in Magdeburg. In einem erfolgreichen Großversuch nahmen die Forscher eines ihrer Institutsgebäude vollständig vom öffentlichen Stromnetz und versorgten es stattdessen ausschließlich mit einer solchen Großbatterie. In dem Gebäude, im dem etwa 150 Mitarbeiter, Büros und verschiedene Laboratorie untergebracht sind, ging der Forschungsbetrieb indes störungsfrei weiter.

Zu den anwesenden Gästen gehörten auch der Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff und Vizepräsident Chanyul Lee des koreanischen Technologieunternehmens und Batterieherstellers SK innovation, Partner des Fraunhofer IFF auf dem Gebiet der Batterieforschung.

Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff: „Die Forschungsarbeiten am Magdeburger Fraunhofer IFF zeigen, dass wir bei der Entwicklung leistungsfähiger Energiespeicher und ihrer Anwendung auf einem guten Weg sind.“ Haseloff hob die Rolle von SK innovation hervor: „Während meiner Südkorea-Reise in der vergangenen Woche haben wir mit Vertretern des Unternehmens Projekte mit noch deutlich höheren Speicherkapazitäten in Halle und Magdeburg vereinbart.“ Das Land Sachsen-Anhalt fördert das Forschungsvorhaben des Fraunhofer IFF mit einer Million Euro.