taz: „Keine Kohle mehr für Kohle“

Pensionsfonds des Berliner Senats investiert in Dreckschleudern – nicht nur er

Auf den Zusammenhang zwischen Klimaschutz und Geldanlagen weist die taz hin: Gut 500 Millionen Euro legt die Senatsverwaltung für Finanzen als Rückstellungen für künftigen Pensionszahlungen an – fast 10 Prozent davon in Aktien. Durchaus erfolgreich: 18 Prozent betrug 2012 die Rendite. Aber nicht alle übertrieben  ökologisch korrekt.

Denn darunter sind aber auch Aktien der Kohleverbrenner RWE und Eon, des Raffineriebetreibers BASF, des Erdgaskonzerns GDF Suez, des Ölgiganten Total und vergleichbarer Unternehmen. Umweltschützer fordern nun: Der Berliner Senat, Kommunen, Regierungen, Banken und Pensionsfonds sollen ihr Kapital aus Firmen abziehen, die den Klimawandel befeuern. Das soll die Firmen dort treffen, wo sie im Kapitalismus am verwundbarsten sind.

Die Bewegung kann bereits die ersten Erfolge verzeichnen: Münster wird sein Kapital von klimaschädlichen Unternehmen abziehen. Die Grünen hatten sich mit dieser Forderung in der Koalition mit der SPD durchgesetzt. Ähnliche Beschüsse gibt es in San Francisco, Oxford, in der schwedischen Stadt Örebro und im niederländischen Boxtel.

Divestment

Vor kurzem schrieb der europäische Grünen-Vorsitzende Reinhard Bütokofer zum Thema „Divestment“ einen Gastbeitrag auf Solarify. Am 13. und 14.02.2015 hatte nämlich die Nichtregierungsorganisation 350.org zum ersten globalen Divestment-Tag aufgerufen. “Divestment” bedeutet das Gegenteil von “Investment”: Unternehmen und Finanziers werden aufgefordert, nicht mehr in Firmen zu investieren, die mit fossilen Energien Geld verdienen, denn 350.org weist darauf hin, “dass fossile Brennstoffe, wie z.B. Kohle, in die Geschichtsbücher gehören und die Zukunft in den erneuerbaren Energiequellen liegt”. Zwei Drittel bis vier Fünftel des fossilen Kohlenstoffs ist demnach „Unburnable Carbon“, unverbrennbarer Kohlenstoff, der unter der Erde bleiben muss, wenn wir unseren Kindern ein lebensfreundliches Klima vererben wollen.

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