„BGR-Fracking-Studie ungeeignet…“

BBU: Tatsachen ausgeblendet

Bereits beim zentralen Thema Seismizität werden für die Bewertung des Frackings bedeutsame Tatsachen ausgeblendet. So wird Fracking in geologischen Störungszonen zwar korrekt als besonders relevant für die Entstehung von stärkeren Erdbeben angesehen. Im weiteren Verlauf der Studie spielt dies bei der Ermittlung und Bewertung der Umweltauswirkungen aber keine Rolle mehr. Damit werden Gefahrenpotenziale des Fracking-Verfahrens systematisch unterschätzt.

Irreführend ist die Betrachtung der in Deutschland durchgeführten Fracs. So wird zu Beginn des Kapitels 3 „Umweltaspekte – Fracking“ lapidar festgestellt: „Hinweise auf Verunreinigungen des Grundwassers im Zusammenhang mit irgendeiner dieser Stimulationen sind nicht bekannt.“ Das erweckt den Eindruck, dass trotz Messungen keine Kontaminationen festgestellt worden seien. Tatsächlich lägen aber deshalb keine Daten vor, weil es nie ein systematisches Monitoring der Umweltauswirkungen gegeben habe. Dieser Sachverhalt werde dem Publikum jedoch vorenthalten.

Aus dem geschilderten Erkenntnisdefizit wird schließlich laut BBU im Vorwort die Feststellung: „Einschlägige Vorschriften, hohe Standards und strenge Genehmigungsverfahren haben dabei wirksam verhindert, dass es bei uns Schadensfälle gegeben hat.“ Eine derartige Aussage könne angesichts fehlender Daten und Erkenntnisse nicht als seriös betrachtet werden und werfe ein bezeichnendes Licht auf den Charakter der BGR-Studie.

Weiterhin werde in der Studie behauptet, es gebe ein „bereits existierendes bewährtes technisches Regel- und Überwachungs-Instrumentarium“. Jedoch könnten dazu nur zwei Beispiele dargestellt werden. In diesem Zusammenhang werde zwar  ein Anteil von zwei bis sieben Prozent für Bohrungen mit Mängeln der Bohrlochintegrität erwähnt, Maßnahmen zur Prävention hingegen nicht dargestellt. Der Grund sei klar: Beim Fracking existiert kein nationales oder europäisches System zur Verhinderung von Schadensereignissen oder zur Begrenzung ihrer Auswirkungen, wie es beispielsweise bei Chemieanlagen Standard ist. Normen für Gasbohrungen werden weitgehend aus den USA übernommen – haben allerdings dort die bekannten Grundwasserkontaminationen nicht verhindern können.

Kaluschs Resümee: „Der erste Blick zeigt, dass die BGR-Studie, welche die Unbedenklichkeit von Fracking belegen soll, nicht überzeugt. Ich bin sicher, dass in den nächsten Wochen zahlreiche weitere Defizite aufgezeigt werden. Für eine Legitimation von Fracking ist die Studie aber bereits jetzt ungeeignet.“

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