Onshore-Wind: Gutes Jahr

Kostengünstiger Leistungsträger des Energiesystems

In Deutschland bleibt Wind an Land ein kostengünstiger Leistungsträger der Energiewende. Der über das gesamte Bundesgebiet starke Ausbau ist energiewirtschaftlich sinnvoll. „Wind lässt sich heute sehr präzise vorhersagen. Die reale Einspeisung weicht kaum noch von der Vorhersage ab. Windenergieanlagen übernehmen wichtige Systemdienstleistungen, wie zum Beispiel bei der Spannungshaltung. Sinnvoll wäre es die Anlagen in das Redispach-System zu integrieren. Auch zur Abregelung bei Netzengpässen gibt es Alternativen. Die mit dem EEG 2017 geschaffene Möglichkeit, abgeregelten Strom vor dem Netzverknüpfungspunkt zu nutzen, begrüßen wir. Damit sind erste Schnittstellen für die Sektorenkopplung geschaffen. Erzeuger dürfen via Business-to-Business-Lösungen eigene Märkte erschließen. Das ist ganz im Sinne der Marktintegration und ein ernsthafter Beitrag zur Systemtransformation. Zudem unterstützt es das Erreichen der Klimaschutzziele der Bundesregierung“, sagt Hermann Albers.

Zahlen im Überblick:

Status des Windenergieausbaus an Land Leistung in MW Anzahl Anlagen
Netto-Zubau im 1. Halbjahr 1.892,2 579
Brutto-Zubau im 1. Halbjahr 2.053,4 726
Davon Repowering 308,2 106
Abbau im ersten Halbjahr 161,21 147
Kumulierter Anlagenbestand am 30.6.2016 43.543,7 26.561

Windenergiezubau im Ländervergleich: Spitzenplatz für Niedersachsen – Minister Wenzel: „Wir sind die Tempomacher“

Der niedersächsische Minister für Umwelt, Energie und Klimaschutz Stefan Wenzel hat die aktuell veröffentlichte Halbjahresbilanz zum Windenergieausbau als „Bestätigung für den richtigen Kurs in Norddeutschland“ bezeichnet. „Niedersachsen ist Spitzenreiter und Tempomacher bei der Energiewende“, sagte der Minister am (heutigen) Freitag in Hannover.

Nach den vom Bundesverband WindEnergie (BWE) aktuell vorgelegten Zahlen nimmt Niedersachsen mit einem Zubau von 421 Megawatt neu installierter Windenergieleistung im ersten Halbjahr den ersten Platz unter den Bundesländern ein. Beim Gesamtbestand der Windenergieanlagen an Land festigt Niedersachsen damit seinen Platz als Windenergieland Nummer 1. Wenzel: „Erfreulich ist, dass mittlerweile die Erneuerbaren Energien auch international den Takt vorgeben. Im Jahr 2015 wurden weltweit 286 Mrd. Dollar in diesen Bereich investiert.“

Umso größer sei das Problem, dass der Bund „nur unzureichend für die passenden Rahmenbedingungen“ sorge, sagte der Minister. Künftig könnte der bislang so erfolgreiche Ausbau im Norden durch die Neuregelungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 2017 begrenzt werden. „Die Bundesregierung muss runter von der Bremse. Die Technologieführerschaft ist auch ausgesprochen wichtig, um die Klimaziele zu erreichen!“

Das novellierte EEG sieht vor, dass die Höhe der Förderung für Windenergie und große Photovoltaik- und Biomasseanlagen künftig im Rahmen von Ausschreibungen ermittelt wird. Im Gegensatz zu den bisherigen Förderregelungen wird damit für Projektträger ungewiss, ob sie eine Vergütung erhalten und wie hoch diese ausfällt. Die norddeutschen Bundesländer haben sich dagegen für einen konsequenten Ausbau von Windenergie an Land und auf hoher See ausgesprochen.

Quellen: